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Krieg in Afghanistan Erste Einigung bei Friedensgesprächen mit Taliban

Die radikal islamischen Taliban und Vertreter der Regierung haben sich in Doha auf wichtige Verfahrensfragen geeinigt.

Ein echter Durchbruch bei den Verhandlungen in Doha wäre ein Waffenstillstand. Seit Beginn der Verhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung im September ist die Gewalt in Afghanistan eskaliert. In fast allen Provinzen des Landes kam es seither zu Gefechten.

Doch ein Waffenstillstand stand noch nicht auf dem Programm der Verhandlungen. Die Parteien haben sich auf juristische und prozedurale Fragen geeinigt, die den Weg vorbereiten sollen für die eigentlichen Verhandlungen. Nun können die Kernpunkte der Friedensgespräche angegangen werden, wie eben ein Waffenstillstand.

Zumindest ein Schritt in die richtige Richtung

Die Taliban haben sich bisher immer geweigert, dieses Thema anzupacken. Mit der jetzigen Einigung aber haben sie sich bereiterklärt, über einen konkreten Waffenstillstand zu sprechen. Und das ist ein wichtiger Schritt.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani begrüsste die Einigung am Mittwoch, und auch US-Aussenminister Mike Pompeo gratulierte den Parteien. Es geht langsam voran in Doha. Doch es geht in die richtige Richtung. Trotz der anhaltenden Gefechte in Afghanistan sind beide Parteien nach wie vor daran interessiert, über Frieden zu verhandeln.

Die UNO sieht es als ein «Sprungbrett»

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Erstmals seit dem Ausbruch des Krieges vor 19 Jahren unterzeichneten die afghanische Regierung und die radikalislamischen Taliban ein Abkommen. In der vorläufigen Vereinbarung ist der Weg für weitere Gespräche festgeschrieben, in denen es um Themen wie etwa eine Waffenruhe gehen soll. «Dieser Durchbruch sollte ein Sprungbrett sein, um den von allen Afghanen gewünschten Frieden zu erreichen», schrieb die Afghanistan-Gesandte der UNO, Deborah Lyons, dazu auf Twitter.

SRF 4 News, 03.12.2020, 06:xx Uhr

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