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Krise in Algerien Koalitionspartei fordert Präsident Bouteflikas Rücktritt

  • Algeriens Präsident verliert immer mehr an Rückhalt: Die Sammlungsbewegung für Demokratie (RND) fordert den Rücktritt von Abdelaziz Bouteflika.
  • Der bedeutendste Verbündete von Bouteflikas FLN-Partei verspricht sich vom Rücktritt «die Erleichterung der Übergangsphase».
  • Zuvor hatte bereits Armeechef Ahmed Gaid Salahhat die Absetzung des Präsidenten verlangt.

Der Präsident müsse den Weg für einen Übergangsprozess frei machen, hiess es in einer vom jüngst als Regierungschef geschassten RND-Chef Ahmed Ouyahia unterzeichneten Erklärung der Regierungspartei. «Wir danken Abdelaziz Bouteflika für alles, was er für das Land getan hat», hiess es weiter.

Bereits am Vortag hatte das in Algerien mächtige Militär gefordert, Artikel 102 der Verfassung zu nutzen und den 82-jährigen Bouteflika aus gesundheitlichen Gründen für amtsunfähig zu erklären.

Opposition warnt vor Putschversuch

Die algerische Opposition warnte daraufhin vor einem Putschversuch des Militärs. General Salah sei Teil der Machtelite und Teil des Problems, er könne nicht Teil der Lösung sein, sagte Yassine Aissiouane, ein Funktionär der liberalen «Sammlungsbewegung für Kultur und Demokratie» dem Medienunternehmen TSA.

Seit Wochen kommt es im grössten afrikanischen Land zu Massenprotesten mit teilweise mehreren Millionen Menschen. Sie fordern demokratische Reformen und protestieren gegen die Machtelite um Präsident Bouteflika, die seit 20 Jahren das nordafrikanische Land regiert.

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