- Bei den schweren Unwettern in Südwestfrankreich sind nach jüngsten Angaben mindestens 11 Menschen ums Leben gekommen. Das teilten die Rettungskräfte mit.
- Zuvor hatte die Behörde von 13 Todesopfern gesprochen. Besonders betroffen ist das Département Aude.
- In der Region gilt die «Alarmstufe rot».
Allein in dem kleinen Ort Villegailhenc seien nach den starken Regenfällen in der Nacht zum Montag vier Menschen in den Fluten gestorben, teilen örtliche Behörden mit. In den Gemeinden rund um den Hauptort Carcassonne hinterliessen die Wassermassen eine Spur der Verwüstung.
In dem Dorf Villardonnel schoss das Hochwasser nach Angaben des Präfekten Alain Thirion durch ein Kloster und riss eine Nonne mit sich. Die Frau sei dabei ums Leben gekommen.
Bilder aus der Region zeigen zerstörte Strassen und von den Wassermassen mitgerissene Autos. Die Rettungskräfte waren in der Nacht zum Montag im Dauereinsatz. Die Feuerwehr musste mehr als 250 Mal ausrücken. Die Regierung entsandte 600 Feuerwehrleute und Hubschrauber in die Region.
Sie sollen insbesondere die Rettungseinsätze entlang des Flusses Aude unterstützen, der nach dem Starkregen massiv über die Ufer getreten war. Nach Angaben des Hochwasser-Informationsdiensts Vigicrues hatte das Hochwasser im Tal des Flusses zuletzt 1891 eine solche Höhe erreicht.
Dammbruch befürchtet
Rund tausend Menschen wurden aus der Gegend um die Ortschaft Pezens in Sicherheit gebracht. Die Behörden fürchten, dass ein nahe gelegener Damm den Wassermassen nachgeben könnte.
In Carcassonne waren innerhalb von fünf Stunden zwischen 160 und 180 Millimeter Niederschlag gefallen. In der Stadt Trèbes in der Nähe von Carcassonne stieg der Pegel der Aude innerhalb von fünf Stunden um acht Meter, wie die Behörden mitteilten.
Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe ist in die Region gereist, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.