In Mali zwingen Konfliktparteien Kinder zum bewaffneten Kampf. Tuareg-Rebellen, die islamistische Terrororganisation Al-Kaida und regierungstreue Milizen setzten hunderte Kinder als Soldaten ein, erklärte die UNO-Sonderbeauftragte für Kinder in Konflikten, Leila Zerrougui, in New York. Zudem würden malische Mädchen zur Heirat mit Kämpfern gezwungen.
«Liste der Schande»
55 Konfliktparteien am Pranger
Gemäss einem von Zerrougiu vorgestellten UNO-Bericht ist sexuelle Gewalt gegen Mädchen im Norden des Landes «weit verbreitet». Mali ist das einzige Land, das in diesem Jahr neu auf die UNO-Liste der Staaten gesetzt wurde, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden.
Die aktualisierte «Liste der Schande» nennt 55 Konfliktparteien, die Kinder als Soldaten einsetzen, zum Angriffsziel machen oder sexuell missbrauchen.
Horror für Kinder in Syrien
Die «vielleicht schlimmste Bürde» tragen nach Zerrouguis Angaben die Kinder in Syrien. «Sie werden getötet, verstümmelt, rekrutiert, inhaftiert, gefoltert», beklagte sie. Regierungstruppen versuchten Jungen mit sexueller Gewalt dazu zu bringen, Informationen preiszugeben.
Kinder, zum Teil nicht älter als 14 Jahre, würden wie Erwachsene gefoltert, unter anderem mit Elektroschocks, Schlägen, Zwangshaltungen und sexueller Gewalt. In Syrien hätten Regierungstruppen und Rebellen fast 2500 Schulen zerstört oder beschädigt, 167 Lehrer und Erzieher seien getötet worden.