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Mehr Geld – mehr Turniere «Es geht nicht mehr um den Sport»

  • Die Nations League hat diese Woche begonnen. Diese ist für die 55 europäischen Fussball-Nationen durchaus lukrativ.
  • Sie ersetzt die bisherigen Testspiele und die UEFA schüttet dabei seinen Mitgliedern über 76 Millionen Euro aus.
  • Das Format ist aber nur ein neuer Wettbewerb, weitere sollen folgen, wo es ebenfalls um viel Geld geht.
  • Die Ökonomisierung des Fussballs - wie gut tut die Ökonomisierung des Fussballs dem Sport?

Schluss mit Langeweile, die Nations League ersetzt weitgehend die unbeliebten Testspiele. Dazu erhält der Schweizer Verband 1,5 Millionen Euro. Kein Wunder gibt es kaum Widerstand gegen das neue Format.

Bereits denkt die FIFA über eine weltweite Nations League nach. Zudem soll die Klub-WM von bisher 7 auf 24 Teams vergrössert werden. Eine Investorengruppe bietet für die beiden neuen Formate über 20 Milliarden Dollar.

Die geschröpften Fans tragen Mitschuld

Die Jagd nach den Millionen rücke den Fussball mit seiner gesellschaftlichen Aufgabe in den Hintergrund, sagt Wirtschaftsethiker und Fussball-Fan Thomas Beschorner. «Das Problem was ich dabei sehe, dass wir das Augenmerk doch arg auf den schnöden Mammon richten und eigentlich die zentrale Aufgabe und Funktion von Fussball, nämlich als etwas das auch gesellschaftlich integriert letztlich aus dem Blick verlieren.» Es gehe nicht mehr um den Sport, es gehe nicht mehr um Gesellschaft, es gehe eigentlich um den Kommerz.

Englischer Spieler jubelt über ein Tor.
Legende: Die Nations League: Zunächst nur in Europa, bald weltweit? Keystone

Dazu tragen auch die Fans bei, die teure Tickets und Merchandising-Artikel kaufen. Und die reichen Stars bewundern: «Wir lassen uns einfangen vom Glamour von den grossen Nationen, der grossen Spiele der grossen Clubs, der grossen Superstars, wenn wir ehrlich sind möchte von uns niemand ein Champions League Endspiel sehen vom FC Kopenhagen gegen Slavia Prag. Nein da sollen die grossen Mannschaften spielen.»

Darum schlägt der Wirtschafts-Ethiker vor, dass bei einem Millionen-Transfer wie bei Neymar der Verein dieselbe Summe in einen Nachwuchsfonds zahlen solle. Zugunsten der kleinen Clubs. Sonst bleibe es wie bisher: «Heutzutage durch die starke Ökonomisierung gilt leider eins: Geld schiesst Tore!»

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