Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) deckt in einem Bericht auf, dass afrikanische Flüchtlinge von Menschenschmugglern in Foltercamps gefangen gehalten werden.
Erste Todesopfer
Die Einwanderer würden so lange gequält, bis ihre meist sehr armen Familien Lösegeld zahlten. Einige seien bereits gestorben. Das Ganze geschehe in aller Öffentlichkeit, ohne dass die jemenitischen Sicherheitsbehörden einschritten, kritisiert die Organisation.
Die meisten Flüchtlinge kommen den Angaben nach aus Regionen im Horn von Afrika. Sie versuchten über den Jemen nach Saudi-Arabien zu gelangen, um dort Arbeit zu finden. Die Menschenschmuggler greifen die Afrikaner demnach entweder auf, wenn sie mit dem Boot ankommen, oder sie kaufen sie den Sicherheitskräften ab.
Strafverfahren gefordert
Human Rights Watch rief die jemenitische Regierung auf, Menschenschmuggler strafrechtlich zu verfolgen. Auch die Angehörigen der Sicherheitskräfte, die sich bestechen liessen, sollen bestraft werden.
Die Organisation hat für den Bericht zwischen Juni 2012 und März 2014 insgesamt 18 Männer aus Äthiopien und zehn Menschenschmuggler befragt sowie Regierungsbeamte, Aktivisten, Diplomaten, Hilfsorganisationen, Mediziner und Journalisten.