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Nach Abschuss der MH17 Niederlande erlassen Haftbefehle wegen Massenmordes

  • Die Ermittlungsbehörden haben knapp fünf Jahre nach dem Abschuss eines Flugzeugs der Malaysia Airlines (Flugnummer MH17) über der Ostukraine erste Haftbefehle gegen vier mutmassliche Täter ausgestellt.
  • Die beschuldigten hochrangigen prorussischen Rebellen würden wegen mehrfachen Mordes strafrechtlich verfolgt.
  • Es handelt sich um drei russische und einen ukrainischen Staatsbürger.

Der Strafprozess gegen die vier Männer wegen 298-fachen Mordes soll am 9. März 2020 in den Niederlanden beginnen. «Das ist ein wichtiger Schritt», erklärte der leitende niederländische Staatsanwalt Fred Westerbeke.

Flug MH17 mit einer Boeing-777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über der Ostukraine von einer Luftabwehrrakete des russischen Typs Buk abgeschossen worden. 298 Menschen kamen ums Leben, die meisten waren Niederländer. Am internationalen Ermittlerteam JIT beteiligen sich die Niederlande, Malaysia, die Ukraine, Australien und Belgien.

Vier Verdächtige angeklagt

Die vier Hauptverdächtigen werden mit internationalem Haftbefehl gesucht: Der Kommandant der prorussischen Rebellen, ein früherer russischer Geheimdienstoffizier, ein weiterer hoher Offizier der Rebellen und ein Kommandant der Rebellen in Donetsk.

Diese vier Männer sollen verantwortlich dafür sein, dass die Buk-Luftabwehrrakete aus Russland in die Ostukraine transportiert wurde. Zwei der Verdächtigen sollen sich den Ermittlungen zufolge in Russland aufhalten, ein weiterer Mann habe sich zuletzt in der Ostukraine aufgehalten.

Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen und weitere Haftbefehle seien nicht ausgeschlossen, hiess es weiter. Die Angehörigen von Opfern der Flugzeug-Katastrophe reagierten positiv.

Moskau weist jede Verantwortung zurück

Bereits vor einem Jahr hatten die Ermittler Beweise veröffentlicht, nach denen die Maschine über der Ostukraine mit einer Luftabwehrrakete des Typs Buk abgeschossen worden war.

Das Buk-Waffensystem stammte von der 53. Brigade der russischen Armee bei Kursk. Dieses war zuvor von Russland in die Ostukraine gebracht und anschliessend wieder zurücktransportiert worden. Moskau weist allerdings strikt jede Verantwortung zurück und macht die Ukraine verantwortlich.

Es scheint bisher unwahrscheinlich, dass die Verdächtigen auch zum Prozess erscheinen werden. Der Prozess kann in den Niederlanden aber auch in Abwesenheit der Angeklagten stattfinden. Russland lehnt die Auslieferung eigener Staatsbürger ab.

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