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Nach Leichenfund LKW-Fahrer wegen Totschlags in 39 Fällen angeklagt

  • Bei den Ermittlungen nach dem Fund von 39 Leichen in einem Lkw-Auflieger in Grossbritannien ist Anklage gegen den Fahrer des Transporters erhoben worden.
  • Dem 25-Jährigen aus Nordirland wird Totschlag in 39 Fällen, die Beteiligung an Menschenhandel, Beihilfe zur illegalen Einwanderung sowie Geldwäsche vorgeworfen.
  • Bei der Aufklärung des Todes der 39 Menschen konzentriert sich die britische Polizei derweil auf das Herkunftsland Vietnam.

Der 25-jährige Lkw-Fahrer aus Nordirland war unmittelbar nach dem Fund der Leichen festgenommen worden, zunächst unter Mordverdacht.

Neben dem Fahrer sind drei weitere Personen im direkten Zusammenhang mit der Tat festgenommen worden. Ein fünfter Mann wurde am Samstag in Irland auf der Grundlage eines Haftbefehls wegen einer mutmasslichen anderen Straftat verhaftet. Die Polizei in Essex habe jedoch Interesse bekundet, auch ihn zu befragen, teilte die Polizei in Dublin mit.

Tote möglicherweise aus Vietnam

Die Toten waren in der Nacht zum Mittwoch im Laderaum des Lastwagens im Ort Grays entdeckt worden. Die Umstände deuten stark darauf hin, dass es sich bei den Opfern um ins Land geschleuste Migranten handelt, möglicherweise aus Vietnam.

«Ich legen den Fokus im Moment auf die vietnamesische Gemeinschaft», sagte der bei Essex Police Zuständige für die Identifizierung der Opfer. Andere Herkunftsländer kämen jedoch weiterhin auch infrage. Die Polizei hatte zunächst erklärt, es handle sich bei den Getöteten um Chinesen.

Am Freitag hatten sich mehrere vietnamesische Familien bei der BBC gemeldet, die Angehörige unter den Toten befürchten. Am Samstag sagte ein 57-Jähriger Vietnamese der Nachrichtenagentur dpa, sein Sohn sei 2017 nach Frankreich ausgewandert und habe ihn informiert, dass er als Teil einer Gruppe nach Grossbritannien geschmuggelt werden solle.

Todesursache weiter unklar

Auch Tage nach dem grausigen Fund in der Nacht zum Mittwoch war unklar, wann und wo die Menschen in den Lkw gelangten. Möglicherweise sind die Menschen im Laderaum erfroren, da der grosse Lkw-Sattelauflieger zur Kühlung geeignet war. Offiziell bestätigt wurde die Todesursache nicht.

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