- Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) fordert einen ungehinderten Zugang zur syrischen Region Afrin.
- Das hat IKRK-Präsident Peter Maurer in Genf nach einer zweiwöchigen Reise durch Syrien, Irak und Iran gefordert.
- Die Zivilisten hätten das Recht auf eine neutrale und unparteiische Hilfe. Sie hätten das Recht zu bleiben oder wegzuziehen, erklärte er.
- Laut türkischer Regierung habe man nicht vor, dort lange zu bleiben.
Ein Vertreter der kurdischen Regionalregierung erklärte, 200'000 Menschen seien aus Afrin vertrieben worden. Sie hätten keinen Schutz und seien auf Hilfe angewiesen. Die Hauptstadt Afrin der gleichnamigen Region war am Sonntag von der türkischen Armee und verbündeten arabischen Milizen eingenommen worden.
«Wir sind keine Besatzer», sagte unterdessen der türkische Regierungssprecher Bekir Bozdag. Die Türkei habe keine Absicht, langfristig in Afrin zu bleiben. Ziel der Türkei sei es, die Region «vom Terror zu säubern» und sie «ihren rechtmässigen Besitzern zurückzugeben».
Bozdag, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, liess aber offen, wer mit den «wirklichen Besitzern» Afrins gemeint sind und wann genau mit einem Abzug zu rechnen sei. Mit der Einnahme der Stadt Afrin sei auch die Bedrohung der türkischen Grenze signifikant verringert worden, sagte er.
Am Montag starben dort bei einem Bombenanschlag mehrere Menschen. Die Hilfsorganisation Türkischer Roter Halbmond ist aus Sicht Maurers ungeeignet für den Einsatz in Afrin. «Die Glaubwürdigkeit eines in Afrin arbeitenden Türkischen Roten Halbmonds geht gegen Null», sagte er.