- Russland ist bereit, den USA in Zusammenhang mit dem Abrüstungsvertrag entgegenzukommen.
- Moskau teilte mit, die Zahl der Nuklearsprengköpfe für ein Jahr «einzufrieren».
In die schwierigen Verhandlungen um eine Verlängerung des letzten grossen atomaren Abrüstungsvertrags zwischen den USA und Russland ist Bewegung gekommen. Nachdem sich Moskau zu Zugeständnissen bereit erklärte, teilte das US-Aussenministerium mit: «Die USA sind bereit, sich unverzüglich zu treffen, um ein überprüfbares Abkommen zu schliessen.»
Einfrieren für Verlängerung des Abkommens
Moskau stellte am Dienstag in Aussicht, die Zahl der Nuklearsprengköpfe ein Jahr lang «einzufrieren». Sollte das New-Start-Abkommen zunächst um zwölf Monate verlängert werden, werde Russland diese politische Verpflichtung eingehen, teilte das Aussenministerium in Moskau mit. Dies sei aber nur dann möglich, wenn die USA nicht «zusätzliche Forderungen» stellten.
Der sogenannte New-Start-Vertrag über die Begrenzung von Atomwaffen läuft Anfang Februar nächsten Jahres aus. Wladimir Putin hatte am Freitag die Verlängerung des Abkommens vorgeschlagen, damit die Zeit für weitere Verhandlungen genutzt werden könne. Die USA lehnten das am Freitag umgehend ab und verlangten ein Einfrieren der Zahl der nuklearen Sprengköpfe.
Begrenzung der Kernwaffen
Der New-Start-Vertrag begrenzt die russischen und amerikanischen Nukleararsenale auf je 800 Trägersysteme und 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Falls der Vertrag nicht verlängert oder keine Vereinbarung geschlossen würde, gäbe es erstmals seit Jahrzehnten kein Abkommen mehr, das den Bestand an strategischen Atomwaffen begrenzt.
Die beiden Länder besitzen zusammen etwa 90 Prozent der weltweiten atomaren Waffen. Russland möchte den Vertrag verlängern, hatte jedoch zuletzt kaum noch Chancen dafür gesehen, unter anderem wegen der bevorstehenden US-Präsidentenwahl.