- Das US-Holocaust-Museum in Washington hat Myanmars faktischer Regierungschefin Aung San Suu Kyi den Elie-Wiesel-Preis für Menschenrechte entzogen.
- Anlass sind die ethnischen Säuberungen in Myanmar: Suu Kyis kritisiere die Verfolgung der Rohingya zu wenig entschieden, so das Museum.
«Wir hatten gehofft dass Sie, als jemand, den wir und viele andere für Ihr Engagement für globale Menschenrechte gefeiert haben, etwas dafür tun würde, die brutale militärische Kampagne zu verurteilen und zu stoppen und Solidarität mit der betroffenen Rohingya-Bevölkerung zu bekunden», schrieb das Museum an Suu Kyi. Der Brief wurde auf der Internetseite des Museums veröffentlicht.
Die Vorgeschichte
- Suu Kyi setzte sich seit den späten 1980er-Jahren für eine friedliche Demokratisierung ihres Heimatlandes ein.
- Dafür stand sie lange Zeit unter Arrest, erhielt 1991 den Friedensnobelpreis und 2012 den Elie-Wiesel-Preis.
- Seit der Flucht Hunderttausender Rohingya vor militärischer Gewalt nach Bangladesch steht die Regierungschefin jedoch unter scharfer Kritik.
Erst am Dienstag hatten die Vereinten Nationen in einem Bericht bescheinigt, dass die ethnischen Säuberungen in Myanmar andauerten. Die Gewalt habe sich von einem «rasenden Blutvergiessen» hin zu einer «Terrorkampagne von geringerer Intensität» entwickelt.