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Bilanz des Treffens Merkel-Putin: «Man mag sich einfach nicht»
Aus Info 3 vom 02.05.2017.
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Deutsch-russische Beziehungen «Putin und Merkel könnten unterschiedlicher nicht sein»

David Nauer

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David Nauer ist Korrespondent von Radio SRF in Russland. Von 2006 bis 2009 hatte Nauer für den «Tages-Anzeiger» aus Moskau berichtet, anschliessend aus Berlin.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ans Schwarze Meer gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Themen des G20-Gipfels zu beraten. Dieser soll im Juli in Hamburg stattfinden.
  • Weitere Themen waren unter anderem Syrien, der Ukraine-Konflikt, der internationale Terrorismus und die Homosexuellenverfolgung in Tschetschenien.
  • Russland und Deutschland haben in diesen Punkten deutlich mehr Differenzen als Gemeinsamkeiten.

SRF News: Gab es irgendwo einen Konsens?

David Nauer: Nein, es gab nicht wirklich eine Annäherung. In strittigen Fragen haben sich weder Merkel noch Putin auch nur einen Millimeter aufeinander zubewegt. Es war eindrücklich zu sehen, wie die Kanzlerin und der russische Präsident bei strittigen Fragen – wie etwa solchen zu Syrien, der Ukraine oder den Menschenrechten in Russland – die Probleme jeweils völlig gegensätzlich beurteilen. Letztlich war man sich nur darin einig, dass man weiter miteinander reden muss.

Putin sagte bei der gemeinsamen Medienkonferenz, es sei ein «offenes, geschäftsmässiges Treffen» gewesen. Was heisst das übersetzt?

In der Diplomatensprache heisst das, die Stimmung war richtig mies. Normalerweise werden die Dinge an solchen Pressekonferenzen ja eher schöngeredet. «Offen und geschäftsmässig», wie Putin sich ausdrückte, klingt sehr kühl. Man kann es aber auch positiv sehen: Putin sagt quasi, er und Merkel seien hart aber ehrlich zueinander; sie sagen sich die Meinung. Das ist immerhin etwas.

In der Diplomatensprache heisst das, die Stimmung war richtig mies.

Mögen sich Putin und Merkel auch persönlich nicht besonders?

Natürlich spielt das Persönliche auch eine Rolle. Putin ist eher der Macho-Typ, der sehr emotional werden kann. Merkel ist im Vergleich dazu eine kühle, sehr rationale und zurückhaltende Frau. Mit anderen Worten: Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Das ist sicher ein Grund, weshalb die beiden Mühe haben, sich zu finden. Der Hauptgrund für die grossen Probleme in der Beziehung sind aber sicher eher politische als persönliche Differenzen.

Das Gespräch führte Danièle Hubacher.

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