Zum Inhalt springen
Flughafenüberwachung in Hongkong
Legende: Auch am Flughafen Hongkong (Bild) ist man auf der Hut – in der Stadt gibt es bislang 81 Verdachtsfälle. Keystone

Rätselhafte Lungenkrankheit Neue Fälle in China – Flughäfen führen Kontrollen ein

  • Nach dem Ausbruch einer mysteriösen Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Stadt Wuhan sind vier weitere Infektionen bestätigt worden.
  • Damit steigt die Zahl der Fälle in der Stadt auf 45, wie die Gesundheitsbehörden berichten.
  • Zwei Patienten sind am Lungenleiden durch das neuartige Corona-Virus gestorben. Fünf Erkrankungen gelten als ernst.

Auch in Japan und Thailand sind zwei Infektionen von Reisenden bestätigt, die aus Wuhan kamen. Asiatische Nachbarn haben vorsorglich Fieberkontrollen bei der Einreise am Flughafen eingeführt. Auch die amerikanischen Flughäfen in New York, San Francisco und Los Angeles haben Gesundheitskontrollen für Reisende aus Wuhan eingeführt.

Experten gehen von massiv mehr Fällen aus

Box aufklappen Box zuklappen

Die mysteriöse Lungenkrankheit in China hat sich möglicherweise schon weiter verbreitet, als bisher angenommen. Diese Befürchtung äussern Fachleute gegenüber der BBC – nachdem auch die Behörden in Thailand und Japan nun insgesamt drei Fälle des neuartigen Corona-Virus gemeldet haben.

In China sprechen die Behörden offiziell von 50 Fällen. Fachleute einer britischen Universität sind anderer Meinung: Es müssten weit über 1000 Fälle sein. Das zeigten Berechnungen anhand von Flug- und Bevölkerungszahlen.

In Hongkong soll es nach Presseberichten 81 Verdachtsfälle geben, von denen aber bisher keine bestätigt wurden. Mindestens drei verdächtige Patienten gibt es auch in den chinesischen Städten Shenzhen und Shanghai, wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete. Weitere mutmassliche, aber bislang unbestätigte Fälle wurden aus Taiwan, Südkorea, Singapur, Vietnam und Nepal berichtet.

Tiermarkt als möglicher Ursprungsort

Es wird vermutet, dass das Virus von einem Tiermarkt in Wuhan kommt. Bislang gibt es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber «keine klaren Beweise» für eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Corona-Viren verursachen oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen – allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars und Mers dazu.

Nach Expertenangaben ähnelt der neue Erreger dem Sars-Virus. Unterschiede gibt es vor allem bei den Proteinen, mit denen das Virus an menschliche Zellen andockt. Bei der Sars-Pandemie waren 2002/2003 von China ausgehend weltweit rund 8000 Menschen an der Lungenseuche erkrankt. Knapp 800 von ihnen starben.

Meistgelesene Artikel