Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International Schon wieder ein «Dr. Plagiat» in deutscher Regierung?

«Person und Gewissen» – so heisst die Doktorarbeit von Deutschlands Bildungsministerin Annette Schavan. Jetzt leitet die Uni Düsseldorf ein Verfahren zu Aberkennung des Titels ein. Der Vorwurf: Sie habe abgeschrieben. Merkel verteidigt Schavan.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bildungsministerin Annette Schavan sprechen miteinander.
Legende: Annette Schavan ist eine enge Vertraute von Bundkanzlerin Merkel. Keystone

«Als jemand, der selbst doktoriert hat, schäme ich mich nicht nur heimlich.» Das sagte die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan vor zwei Jahren. Damals stolperte ihr Regierungskollege Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg über seine teilweise abgeschriebene Doktorarbeit. Er musste zurücktreten.

Jetzt läuft gegen Schavans selbst ein Verfahren. Fehlende Quellennachweise, Täuschungsabsicht und Vernachlässigung wissenschaftlicher Standards, so lautet der Befund eines Vor-Gutachtens. Mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung stimmte das Gremium der Uni Düsseldorf für ein Plagiatsverfahren.

Audio
Schavan muss um ihren Titel bangen. (Joe Schelbert)
aus HeuteMorgen vom 23.01.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 8 Sekunden.

Annette Schavan selbst hat den Verdacht zurückgewiesen, sie habe in ihrer 1980 verfassten Doktorarbeit abgeschrieben oder Quellen nicht korrekt gekennzeichnet.

«Ich bin davon überzeugt, dass die unbegründeten Plagiatsvorwürfe ausgeräumt werden», erklärte die Politikerin der christdemokratischen CDU.

Sie werde kämpfen, das sei sie der Wissenschaft schuldig. Und sie kündigte an, bei den Wahlen im Herbst erneut zu kandidieren.

Merkel steht hinter Schavan

Die Opposition hatte schon im Vorfeld einen Rücktritt Schavans ins Spiel gebracht. Wer wissenschaftlich unsauber arbeite, müsse Konsequenzen ziehen, hatte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles gefordert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine enge Freundin Schavans, hatte erklärt, die Ministerin habe bis zur Entscheidung der Universität ihr vollstes Vertrauen. «Die Kanzlerin schätzt ihre Arbeit, und sie hat volles Vertrauen in ihre Arbeit», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel