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Heidi Grau im Portrait.
Legende: Keystone

Schweizer Diplomatin OSZE ernennt Heidi Grau zur Sondergesandten für die Ukraine

  • Die Schweizer Botschafterin Heidi Grau wird Sonderbeauftragte der OSZE für die Ukraine.
  • Dies gab die internationale Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (OSZE) an ihrer 26. Ministerkonferenz in Bratislava bekannt.

In ihrer neuen Funktion werde die Diplomatin Heidi Grau die Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine, Russlands sowie der nicht-regierungskontrollierten Gebiete in der Ostukraine koordinieren, schreibt das Eidgenössische Aussendepartement (EDA). Unter der Leitung Graus würden die Arbeitsgruppen aus Deutschland, Frankreich, Ukraine und Russland (Normandie-4-Format) an der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen arbeiten.

Das Normandie-4-Format

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Der Begriff wird seit Juni 2014 für eine Kontaktgruppe aus Vertreter von Frankreich , Deutschland , Russland und der Ukraine verwendet.

François Hollande, Angela Merkel, Wladimir Putin und Petro Poroschenko hatten sich 2014 im Rahmen der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Alliierten-Landung in der nordfranzösischen Normandie getroffen und über den Ukraine-Konflikt diskutiert – deshalb die Bezeichnung. Nicht offiziell dabei sind Vertreter der pro-russischen Separatisten.

Heidi Grau amtet derzeit als Chefin der Abteilung für Menschliche Sicherheit im EDA und sei eine ausgewiesene Osteuropa-Expertin mit grosser Erfahrung in der Konfliktbearbeitung, so das EDA weiter.

«Auszeichnung für Schweizer Diplomatie»

Die Ernennung Graus zur Sondergesandten erfolgte durch den slowakischen Aussenminister Miroslav Lajcak im Rahmen der 26. Jahreskonferenz der OSZE. Überschattet wird dieses Treffen der Aussenminister der OSZE-Länder vom noch immer schwelenden Ukraine-Konflikt und erhöhten Spannungen zwischen Russland und dem Westen.

Schweiz bereits sehr aktiv in der Ukraine

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Das EDA verweist darauf, dass die Schweiz in der Ukraine bereits vielfältig aktiv sei. Nebst ihrem friedenspolitischen Engagement, der Entsendung von Expertinnen und Experten für die Sonderbeobachtungsmission der OSZE sowie direkter humanitärer Hilfe auf beiden Konfliktseiten unterstütze sie die Reformbemühungen im Land mit jährlich 25 Millionen Franken.

Umso grösser ist die Freude bei Bundesrat Ignazio Cassis. Die Ernennung zeige, dass die Schweiz auch weiterhin eine zentrale Rolle bei der Suche nach einer Lösung für den Konflikt in der Ostukraine spielen werde. «Die Ernennung ist auch eine Auszeichnung für die Schweizer Diplomatie», so Cassis.

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