Erst wenn die Schuldigen Scham und Reue bekunden, werden die Opfer befreit sein, proklamierte ein Lied zum 20. Jahrestag der Tragödie von Hillsborough. Hartnäckig und unbeirrbar kämpften die Angehörigen der 96 toten Fussballfans jahrelang um den Ruf ihrer Brüder, Söhne und Väter.
Denn die Polizei hatte unmittelbar im Anschluss an die fatalen Ereignisse ihr eigenes Versagen bemäntelt, indem sie Gerüchte über betrunkene Liverpool-Anhänger streute, die gar noch die Opfer ausgeraubt und auf Tote uriniert hätten. Willige Boulevardblätter beteiligten sich am Rufmord.
Premierminister entschuldigt sich
Erst 2012 rehabilitierte ein Untersuchungsbericht die Toten. Premierminister David Cameron fasste im Unterhaus zusammen: «Der heutige Bericht zeigt es Schwarz auf Weiss: Die Liverpooler Fans waren nicht die Ursache der Katastrophe.»
Daraus zog die Regierung die Konsequenzen. Cameron entschuldigte sich im Namen der Regierung und des ganzen Landes dafür, dass diese doppelte Ungerechtigkeit so lange im Umlauf bleiben konnte.
Armutszeugnis für die Polizei
Die Polizei hatte nicht bloss die Opfer beschuldigt. Sie hatte überdies rund 200 Zeugenaussagen verfälscht und der ursprünglichen Leichenschau wichtiges Beweismaterial vorenthalten.
Hinzu kommt, dass fast die Hälfte der Opfer hätte gerettet werden können, wenn die Sicherheitsvorschriften eingehalten worden wären und die Polizei korrekt reagiert hätte. Inzwischen ist das Ergebnis dieser ursprünglichen Leichenschau annulliert worden.
Vor knapp zwei Wochen begann das Verfahren erneut. Für die Angehörigen der Toten, ja für die Stadt Liverpool schlechthin, besteht nun, 25 Jahre nach der Tragödie, endlich die Hoffnung auf Gerechtigkeit.
25 Jahre danach
Vor 25 Jahren wurde im Fussballstadion Hillsborough in Sheffield eines der dunkelsten Kapitel der Sportgeschichte geschrieben. Bei einer Massenpanik im überfüllten Stadion fanden 96 Menschen den Tod, etliche wurden verletzt. In einer Gedenkfeier wird heute Nachmittag den Opfern gedacht – Opfer einer Katastrophe, deren Umstände bis heute nicht restlos geklärt wurden.
Tragödie im Hillsborough-Stadion
Es ist eine der grössten Katastrophen in der Geschichte des Fussballs. So berichtete die Sendung «Sportpanorama» über die Ereignisse vom 15.04.1989.
Untersuchungsbericht sieht die Schuld bei der Polizei
Mindestens 41 der 96 Todesopfer bei der Stadion-Katastrophe von Hillsborough im Jahr 1989 hätten gerettet werden können, wenn die Sicherheitskräfte besser reagiert hätten. Das geht aus einem neuen Bericht der britischen Regierung hervor.
YB-Fussballfans erinnern an die Tragödie
Die Katastrophe hat sich in das Gedächtnis der Fussballfans eingebrannt: YB-Fans erinnerten an der Liverpooler Anfield Road mit einem Transparent an die Hillsborough-Tragödie vor 23 Jahren. Das ganze Stadion reagierte mit einer «Standing Ovation».