Für die Demokraten ist es ein Lichtstreifen am Horizont. Insbesondere das Wahlresultat im «Swing State» Virginia zeigt, dass sie ihre Basis mobilisieren können – und Sitze gewinnen.
Ralph Northam heisst der neue Gouverneur von Virginia. Der Kinderarzt und bisherige Vize-Gouverneur gewann deutlich – mit 8 Prozent Vorsprung auf den bekannten republikanischen Parteifunktionär Ed Gillespie.
Der klassische Konservative war während des Wahlkampfs nach rechts gerückt. Umfragen sagten noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Die Regierung von Virginia bleibt somit in demokratischen Händen.
Noch überraschender ist das Resultat der Parlamentswahlen in Virginia, in welchen die Demokraten einen Erdrutschsieg feiern. Sie gewinnen in der grossen Kammer, im Delegiertenhaus, über ein Dutzend Sitze hinzu. Sie konnten sich damit aus einer starken Minderheitsposition heraus manövrieren.
Man darf das Resultat aber nicht überbewerten. Virginia, das gespalten ist in eine konservative ländliche Gegend und eine wachsende liberale Agglomeration von Washington D.C., votierte in den Präsidentschaftswahlen vor einem Jahr für die Demokratin Hillary Clinton.
Aufgrund einer unter Demokraten vorherrschenden Anti-Trump-Stimmung liessen sich die Wählerinnen und Wähler motivieren, auch in den weniger populären Regionalwahlen ihre Stimme abzugeben.
Trump geht auf Distanz zum Verlierer
Trotzdem: Die Wahlen in Virginia gelten als Stimmungstest für die nationalen Kongresswahlen kommendes Jahr, und lassen die Demokraten auch in anderen Swing States hoffen, in den Midterm-Wahlen Boden gut zu machen.
Präsident Trump kommentierte die Niederlage des republikanischen Gouverneurskandidaten auf Twitter. Gillespie habe gekämpft, aber er habe weder Trump noch seine Überzeugungen verinnerlicht. Der Präsident distanzierte sich damit vom Kandidaten, den er im Wahlkampf noch unterstützt hatte.