Der Internationale Sportgerichtshof CAS muss sich mit den Traktanden des Fifa-Kongresses vom Freitag befassen: Präsidentschaftskandidat Prinz Ali stellte den Antrag, die geplante Wahl des Nachfolgers von Sepp Blatter abzusagen. Die Richter wollen bis spätestens Donnerstag darüber entscheiden.
Streitpunkt gläserne Kabine
Hintergrund des Antrags ist die Idee des Prinzen, am 26. Februar in Zürich eine Glasabstimmungskabine für die Vertreter der Mitgliedsverbände installieren zu lassen. Domenico Scala, der für die Wahl zuständige Fifa-Kommissionschef, lehnte dieses Anliegen indessen bereits ab.
Nun habe die Fifa eine Anfrage zur «beschleunigten Klärung der Sache» verweigert, teilten die Anwälte mit: «Es ist daher ganz natürlich, dass Prinz Ali den CAS anruft.»
Mehr Transparenz für die Wahl
Von einer gläsernen Abstimmungskabine verspricht sich der 40-Jährige als einer von fünf Kandidaten mehr Transparenz. «Nur eine transparente Glaskabine kann beweisen, dass jeder Abstimmende bei seinem Votum nur seinem Herzen und seinem Gewissen folgt – dass es keine Zwangsstimmen gibt, die durch gepostete Fotos und damit Druck von aussen erzwungen wurden», sagte einer der Anwälte des Prinzen.
Prinz Ali bin Al Hussein hatte im vergangenen Jahr gegen den inzwischen gesperrten Blatter mit 73 erhaltenen Stimmen einen Achtungserfolg gefeiert. Dem früheren Fifa-Vizepräsidenten fehlt nun allerdings die flächendeckende Unterstützung einer gesamten Konföderation.
Einschätzung von SRF-Sportredaktor Ueli Reist
Als Ablenkungsmanöver eines aussichtslosen Kandidaten sieht SRF-Sportredaktor Ueli Reist den Antrag von Prinz Ali bin Al Hussein. Die Forderung nach einer Glaskabine erscheint Reist absurd. Schliesslich garantiere auch eine solche Kabine nicht, dass es keine Zwangsstimmen gebe. |