- In Deutschland und Frankreich sind drei mutmassliche Folterknechte des Regimes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad festgenommen worden.
- Die Ermittlungsbehörden werfen ihnen massenhafte Folterung und körperliche Misshandlung syrischer Oppositioneller vor.
- Laut dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» ist es das erste Mal, dass westlichen Strafverfolgern in diesem Zusammenhang Festnahmen gelungen sind.
Bei den beiden in Deutschland Verhafteten handle es sich um einen ehemaligen Abteilungsleiter des syrischen Geheimdienstes und einen seiner Mitarbeiter. Als Leiter eines Gefängnisses der Ermittlungsabteilung soll der 56-Jährige laut dem Generalbundesanwalt in den Jahren 2011 und 2012 den Einsatz von systematischen brutalen Folterungen befohlen haben.
Sein heute 42-jähriger Mitarbeiter war für die Verhaftung von Deserteuren, Demonstranten und anderen Verdächtigen an einem Kontrollposten zuständig. Pro Tag seien etwa 100 Menschen festgenommen und im Gefängnis gefoltert worden.
Beim in Frankreich festgenommenen Syrer handle es sich um einen weiteren ehemaligen Mitarbeiter der Geheimdienstbehörde.
Syrien verlassen und Asyl beantragt
Die Männer verliessen Syrien 2012 und beantragten später Asyl in Europa. Die Festnahmen in Deutschland und Frankreich seien aufeinander abgestimmt gewesen. Die Männer befinden sich jetzt in Untersuchungshaft.
Die UNO sowie Strafverfolgungsbehörden vieler Länder und Nicht-Regierungsorganisationen verfügen seit langem über unzählige Dokumente, welche die systematische, massenhafte Folter in Syrien belegen.