- In Taiwan hat das Verfassungsgericht eine richtungsweisende Entscheidung getroffen und Homosexuellen zukünftig das Recht auf Ehe eingeräumt.
- Die Regierung hat nun zwei Jahre Zeit, ein neues Gesetz auszuarbeiten.
- Das aktuelle Gesetz, wonach die Ehe nur zwischen einer Frau und einem Mann geschlossen werden kann, habe laut Gericht gegen die Verfassung verstossen. Diese garantiere die Gleichbehandlung aller Bürger.
- Taiwan wäre das erste asiatische Land, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführt.
- Erst gestern sind in Indonesien zwei homosexuelle Männer öffentlich ausgepeitscht worden.
SRF-Korrespondent Martin Aldrovandi zur Legalisierung der Homo-Ehe
Die Freude bei den taiwanischen Aktivistinnen und Aktivisten ist gross, haben sie sich doch doch während Jahren über Gerichte und Gesetzesentwürfen für die Homo-Ehe eingesetzt. Sie stiessen jedoch auf heftigen Widerstand vor allem von christlichen Gruppen, die die Zukunft der taiwanischen Familie in Gefahr sehen. So protestierten in den vergangenen Jahren mehrere hunderttausend Menschen dagegen, dass Homosexuelle heiraten dürfen. In Umfragen spricht sich inzwischen aber eine Mehrheit der Bevölkerung für die Homo-Ehe aus, sie war auch ein Wahlversprechen von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen. Aktivisten versprechen sich vom heutigen Urteil zudem auch eine Signalwirkung weit über Taiwan hinaus – denn derzeit können homosexuelle Paare nirgendwo in Asien heiraten. |