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Türkisches Jahrhundertprojekt Angst und Hoffnung rund um den Ilisu-Staudamm

Die Ausgangslage: Nach dem Flughafen von Istanbul will die Türkei ein weiteres Mammut-Projekt einweihen, den Ilisu-Staudamm in Südostanatolien mit einen 170 Kilometer grossen Wasserspeicher. Das aufgestaute Wasser des Tigris wird gleichzeitig Jahrtausende Jahre alte archäologische Stätten überfluten. Auch deshalb hat der Bundesrat schon 2009 die Exportrisikogarantie für Schweizer Baufirmen gekündigt. Die Türkei hat das umstrittene Projekt aber ohne ausländische Hilfe weitergebaut. Bis Februar soll der Stausee geflutet werden.

Die Befürchtung: «Dieses Tal könnte Unesco-Weltkulturerbe sein. Doch das Ministerium für Kultur- und Tourismus hat nie einen Antrag gestellt. Die vom Staat interessieren sich nicht dafür. Dabei ist dieser Ort ein Vermächtnis für die Menschheit», sagt Fremdenführer Çetin Yildirimer. Vom Stausee verschluckt werden auch die Reste der 900 Jahre alten Brücke über den Tigris und der Ortskern mit seinen beliebten Terrassenrestaurants.

Die Hoffnung: Der türkische Staat verspricht alleine durch den Bau des Staudamms tausende neue Arbeitsplätze, grüne Energie mit 1200 Megawatt

Wasserkraft. Für die Umsetzung von historische Bauten wurden keine Mühen und Kosten gescheut. «Es wird Schiffstouren geben und Fischerei. Es werden nicht mehr nur Tagestouristen kommen. Dank neuen Restaurants und Hotels wird sich auch der Fremdenverkehr verbessern», sagt Abdullah Tatli, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Hasankeyf.

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