Auf dem Mittelmeer sind seit Freitag innert 24 Stunden mindestens 4200 Bootsflüchtlinge gerettet worden. Die meisten werden von den Rettungskräften in Häfen Süditaliens gebracht.
In 22 Rettungsaktionen brachten Einsatzkräfte verschiedener Länder die Migranten in Sicherheit. Die meisten Flüchtlinge wurden aus Schlauchbooten gerettet. Einige drohten bereits zu sinken.
Neben der italienischen Küstenwache waren Schiffe der deutschen Bundeswehr, aus Irland sowie Rettungskräfte der EU-Grenzschutzmission «Triton» im Einsatz. Unter den hunderten Bootsflüchtlingen wurden 17 Tote geborgen.
Günstiges Wetter für Flucht nach Europa
Laut UNO kamen seit Anfang Jahr allein bis zur ersten Maiwoche 35'500 Flüchtlinge. Es ist anzunehmen, dass der Flüchtlingsstrom sich jetzt zusehends verschärfen wird. Die ruhigere See im Frühling und Sommer schafft besser Bedingungen für einen Aufbruch aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa.
Die EU hat einen Marine-Einsatz beschlossen, mit dem Migranten aus Seenot gerettet und Schleuserbanden bekämpft werden sollen. Die Pläne der EU-Kommission, die Flüchtlinge nach einem Quotensystem auf die Mitgliedsstaaten zu verteilen, ist von vielen Ländern mit Skepsis aufgenommen worden.