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Nervosität in der Ukraine hält an
Aus Tagesschau vom 02.03.2014.
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International Ukrainischer Marine-Chef läuft zu Russland über

Die Ukraine bereitet sich auf einen Krieg vor: Angesichts des drohenden Militäreinsatzes der Russen auf der Krim mobilisiert Kiew seine Soldaten. Die Regierung bittet ausserdem die internationale Gemeinschaft um Hilfe.

Mit der Androhung eines Kampfeinsatzes auf der Krim hat Russland die schwerste Krise im Verhältnis zum Westen seit Ende des Kalten Krieges heraufbeschworen. US-Präsident Barack Obama drohte, Kremlchef Wladimir Putin werde eine Invasion der Ukraine «teuer zu stehen kommen».

Proteste in Russland

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Legende: Reuters

Mehrere tausend Menschen protestierten am Wochenende in Moskau und St. Petersburg gegen einen militärischen Einmarsch in die Ukraine. Dabei nahm die Polizei mehr als 300 Demonstranten fest, die «Hände weg von der Ukraine!» und «Krieg Putin, Frieden den Menschen!» skandierten.

Derweil blockieren hunderte bewaffnete Männer mit Lastwagen und Panzerfahrzeugen einen Stützpunkt des ukrainischen Militärs in Perevalne auf der Krim. Grosse Teile der Schwarzmeer-Halbinsel scheinen bereits fest in russischer Hand.

Bereits am Morgen lagen Berichte vor, russische Kräfte hätten die ukrainische Stützpunkte entwaffnet. Dazu gehörte nach Angaben der Agentur Interfax auch ein Radar- und Trainingsstützpunkt der ukrainischen Marine.

Ukrainischer Marine-Chef läuft über

Am Abend sagte dann Denis Beresowski, der Chef der ukrainischen Marine, der pro-russischen Regionalregierung auf Krim seine Gefolgschaft zu. Dies gab der Admiral persönlich auf einer Medienkonferenz im Hauptquartier der russischen Schwarzmeer-Flotte bekannt.

Der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Ukraine warf darauf dem scheidenden Marine-Chef Hochverrat vor.

Beresowski war erst am Freitag vom neuen ukrainischen Übergangs-Präsidenten Alexander Turtschinow zum Kommandanten der Marine ernannt worden.

«Am Rande eines Desasters»

In Kiew halten die diplomatischen Bemühungen an. Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin unmissverständlich auf, seine Truppen abzuziehen. «Wir stehen unmittelbar vor einem Desaster», sagte er. «Es gibt keinen Grund für Russland, die Ukraine zu besetzen.»

Die ukrainische Küstenwache hat nach eigenen Angaben Schiffe von der Halbinsel Krim in andere Schwarzmeerhäfen verlegt. Übergangspräsident Alexander Turtschinow verkündete zudem die Sperrung des ukrainischen Luftraums für Militärmaschinen.

Hilferuf ans Ausland

Zudem mobilisierte Kiew alle Reservisten, das heisst alle stellungspflichtigen Männer unter 40 Jahren. Die Führung in Kiew forderte die Nato und den Westen insgesamt auf, alle Mechanismen zu prüfen, um die territoriale Einheit des Landes zu schützen. Kiew bat darum, internationale Beobachter ins Land zu entsenden.

Klitschko warnt vor Aufspaltung

Auch der ukrainische Präsidentschaftskandidat Vitali Klitschko meldete sich nochmals zu Wort. Er rief zu einer Lösung des Konflikts mit Russland auf – ohne Blutvergiessen. Ukrainische Politiker versuchten derzeit, einen konstruktiven Dialog mit den russischen Machthabern aufzubauen, sagte Klitschko nach Angaben seiner Partei Udar (Schlag).

Angesichts der Spannungen auf der Krim warnte Klitschko vor einem Auseinanderbrechen der Ukraine. Russlands Drohung eines Militäreinsatzes sei eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine und eine Gefahr für die territoriale Einheit des Landes.

Nach ukrainischen Angaben hat Russland zuletzt bis zu 6000 Soldaten auf die Krim verlegt.

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