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UNO-Drogenbericht Weltweite Kokain-Produktion auf historischem Höchstwert

  • Mehr als eine halbe Million Menschen weltweit sind 2017 wegen ihres Drogenkonsums gestorben.
  • Die weltweite Kokain-Produktion erreichte mit fast 2000 Tonnen einen historischen Höchstwert und stieg um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Zudem stieg die Zahl der Drogensüchtigen, die eine medizinische Behandlung brauchen, deutlich von rund 30 auf 35 Millionen.

Das sind die Hauptaussagen des neuen UNO-Drogenberichts. Konkret starben 585'000 Menschen im Jahr 2017 an ihrem Drogenkonsum und damit zusammenhängenden Krankheiten, erklärten Experten des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Cannabis weiter auf Platz 1

Dem Bericht zufolge, der sich vor allem auf 2017 bezieht, greifen weltweit 271 Millionen Menschen zu Drogen wie Cannabis, Kokain, Opium oder zu synthetischen Substanzen. Das entspricht 5.5 Prozent der Weltbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Im Vergleich zu 2009 sei die Zahl der Drogennutzer um 30 Prozent gestiegen. Überschwemmt wurde der Markt vor allem mit Kokain.

Kokain-Produktion erreicht Höchstwert

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Im Jahr 2017 wurden laut dem UNO-Drogenbericht weltweit 1976 Tonnen Kokain hergestellt. Das ist ein Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zu 2016. Rund 70 Prozent des Kokains stammen aus Kolumbien.

Dort sind die Anbauflächen für die Koka-Pflanze im Jahr 2017 um 17 Prozent angewachsen. Das sei paradoxerweise eine Auswirkung des Friedensabkommens mit der Guerillagruppe Farc, heisst es im Bericht. Es ermöglichte kriminellen Banden, sich in vormals von der Farc kontrollierten Gebieten auszubreiten.

Auch die Menge des beschlagnahmten Kokains erreichte 2017 einen historischen Höchstwert. Weltweit wurden 1275 Tonnen Kokain abgefangen, ein Zuwachs um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weltweit konsumieren mehr als 18 Millionen Menschen die Droge. Hauptabsatzmärkte sind Nordamerika und Europa.

Die am häufigsten genutzte Droge bleibt jedoch Cannabis. Schätzungsweise 188 Millionen Menschen greifen laut UNO zum Cannabis. Einen gewissen Erfolg verzeichnen die Drogenbekämpfer auf dem Gebiet der Designer-Drogen. Die Zahl der neuen Substanzen sei zurückgegangen. Generell spielten die sogenannten Neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) nicht die vor einiger Zeit befürchtete Rolle.

Mehr Opioid-Süchtige

Die gestiegene Zahl der Drogensüchtigen, die eine medizinische Behandlung brauchen, ist gemäss UNO eine Folge neuer Erhebungen aus den besonders bevölkerungsreichen Ländern Nigeria und Indien.

Besonders dramatisch sei aufgrund der neuen Erkenntnisse zu Nigeria und Indien der Anstieg der Opioid-Konsumenten mit einem Plus von 56 Prozent im Vorjahresvergleich. Darunter fallen Heroin und auch synthetische Substanzen. «Heroin ist zurück», sagte UNO-Expertin Angela Me.

Drogenkrise in Nordamerika

Eine der tödlichsten Drogenkrisen erleben die USA und Kanada. In den USA starben laut UNO-Bericht im Jahr 2017 70'000 Menschen an einer Überdosis Drogen, allein 47'600 an Opioiden. «Überdosen haben ein epidemisches Ausmass erreicht», sagte Me. Im Zentrum stünden dabei synthetische Drogen wie Fentanyl.

Zugleich nehme in grossen Teilen Afrikas die Nutzung des Opioids Tramadol deutlich zu. Innerhalb weniger Jahre sei die beschlagnahmte Menge von wenigen Kilogramm auf 215 Tonnen gestiegen. Dieses an sich wichtige Schmerzmittel werde zum Beispiel in Nigeria in Drogenlaboren mit hoher Konzentration gezielt für den illegalen nicht-medizinischen Markt hergestellt. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas sind vier Millionen Menschen süchtig nach Tramadol.

Leichte Verfügbarkeit

Das Beispiel zeige den schmalen Grat, auf dem sich die Gesellschaft bewege. «Es ist wichtig, dass Menschen, die aus medizinischen Gründen Opioide brauchen, Zugang dazu haben», sagte Me. In den USA und Kanada seien die Substanzen aber sehr leicht verfügbar. Das sei einer der Gründe, warum Millionen von Menschen abhängig von Opioiden seien, so Me.

Die UNO beklagen, dass statistisch nur einer von sieben Drogenabhängigen mit schweren gesundheitlichen Störungen behandelt wird. Dies gelte vor allem für die Situation in Gefängnissen, wo nur selten saubere Injektionsnadeln zur Verfügung stünden und die Gefahr einer Ansteckung mit HIV oder Hepatitis C bestehe.

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