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International UNO-Generalversammlung: Darum ist die Schweiz so stark vertreten

In New York hat die UNO-Generalversammlung begonnen. Und die Schweiz ist gleich dreifach mit dabei: Nebst Bundespräsident Johann Schneider-Ammann werden auch Simonetta Sommaruga und Didier Burkhalter erwartet. Wieso eigentlich? Erläuterungen von SRF-Korrespondent Fredy Gsteiger.

Fredy Gsteiger

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Der diplomatische Korrespondent ist stellvertretender Chefredaktor bei Radio SRF. Vor seiner Radiotätigkeit war er Auslandredaktor beim «St.Galler Tagblatt», Nahost-Redaktor und Paris-Korrespondent der «Zeit» und Chefredaktor der «Weltwoche».

SRF News: Die Schweiz ist an der UNO-Generalversammlung in New York hochkarätig vertreten – mit drei Bundesräten. Wie erklärt sich diese starke Schweizer Präsenz?

Fredy Gsteiger: Es gibt mehrere Themen, welche die Schweiz betreffen und bei denen sie mitreden will. Da ist zum einen das Gipfeltreffen zum Thema Migration und ein weiteres Gipfeltreffen zum Thema Antibiotika-Resistenzen, wo die Schweiz als Pharma-Standort natürlich eine Rolle spielt.

Dazu kommt: Die Generaldebatte ist auch immer der perfekte Ort, wo man ohne Aufwand gleich im Dutzend andere Staatschefs und Minister treffen kann. Manche sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem politischen Speeddating. Und schliesslich geht es diesmal in New York auch noch darum, die Weichen zu stellen für die Nachfolge von Generalsekretär Ban Ki Moon, der Ende Jahr abtritt.

Weshalb ist es denn wichtig für die Schweiz, wer sein Nachfolger wird?

Es ist vor allem bedeutsam, weil die Schweiz mit Genf den zweitwichtigsten UNO-Sitz beherbergt. Und für dessen Zukunft, ob er nun gestärkt oder allenfalls geschwächt wird, hängt es natürlich sehr davon ab, wer Generalsekretär wird – ob das nun ein Genf-freundlicher Generalsekretär wird oder eben nicht.

Und wen würde sich die Schweiz als neuen Generalsekretär, neue Generalsekretärin wünschen?

Audio
UNO-Generalversammlung: Warum die Schweiz so stark vertreten ist
aus HeuteMorgen vom 16.09.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 49 Sekunden.

Offiziell hält sich die Schweizer Diplomatie sehr bedeckt. Sie vermeidet es, Namen von Favoriten zu nennen. Denn das wäre ja auch heikel für die Schweiz. Wenn es am Ende dann doch jemand anderes wird, hätten die Schweiz und die UNO-Stadt Genf nicht besonders gute Karten. Was die Schweiz aber sehr deutlich macht: Sie möchte einen starken Generalsekretär, also mehr General als Sekretär. Jemanden, der energisch ist, visionär. Jemanden, der einen grossen politischen Leistungsausweis aufweist und führungsstark ist. Auf dieses Profil passen von den bekannten Kandidaten vor allem zwei: Der frühere UNO-Flüchtlingschef, der Portugiese Antonio Guterrez, und die UNO-Entwicklungshilfechefin, die Neuseeländerin Helen Clark.

Hat denn die Schweiz überhaupt einen Einfluss darauf, wer nächster Generalsekretär wird?

Die Schweiz spielte insbesondere eine wichtige Rolle, als es darum ging, dass diesmal das Wahlverfahren offener und transparenter gestaltet worden ist. Aber wenn es darum geht, eine bestimmte Person zu wählen, dann hat die Schweiz als Nichtmitglied im Sicherheitsrat natürlich nicht allzu viel mitzureden.

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