Die Spannungen zwischen den Atom-Mächten Pakistan und Indien haben sich verschärft, seit Rebellen einen indischen Militärstützpunkt in Kaschmir angegriffen haben. Nun hat sich UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon als Vermittler angeboten. Ban stehe zur Verfügung, wenn dies von beiden Seiten akzeptiert werde, erklärte sein Sprecher.
Ban rief die Konfliktparteien zu «maximaler Zurückhaltung» und zu «sofortigen Massnahmen zur Deeskalation der Lage» auf. Indien und Pakistan sollten ihre Streitigkeiten durch Dialog und Diplomatie lösen.
Die Spannungen zwischen den beiden Erzfeinden waren nach einem tödlichen Angriff auf ein indisches Militärlager stark gestiegen. Pakistans UNO-Botschafterin Maleeha Lodhi sprach bei einem Treffen mit Ban von einem «gefährlichen Moment für die Region». Sie bat den UNO-Generalsekretär um eine «entschlossene Intervention», um die Situation zu entschärfen.
Beschuldigungen auf beiden Seiten
Indien hatte am Donnerstag verkündet, in Kaschmir mehrere Stellungen der Rebellen auf der pakistanischen Seite der Demarkationslinie angegriffen zu haben. Obwohl es an der Grenze immer wieder Schusswechsel gibt, ist der Einsatz von Bodentruppen auf gegnerischem Gebiet selten.
Indien reagierte damit auf einen Überfall von Rebellen auf einen indischen Militärstützpunkt in Kaschmir mit 18 Toten.
Indien macht Islamabad für den Angriff mitverantwortlich. Indiens Regierungschef Narendra Modi wirft Pakistan vor, «Terrorismus in alle Ecken» zu exportieren. Pakistans Premierminister Nawaz Sharif hingegen bezeichnet den indischen Militäreinsatz als «offene Aggression».
Wieder Schüsse an der Grenze
Heute gab es an der Demarkationslinie erneut einen Schusswechsel. Pakistanische Soldaten reagierten nach Armeeangaben auf einen «grundlosen» Beschuss von der indischen Seite. Nach Angaben eines indischen Behördenvertreters kam der Beschuss von der pakistanischen Seite.
Seit der Tötung eines Separatistenführers durch indische Sicherheitskräfte im Juli gibt es in Kaschmir regelmässig Zusammenstösse. Dabei wurden mehr als 80 Menschen getötet.