- Die deutsche Journalistin Mesale Tolu und fünf weitere Inhaftierte werden bis zu einem Urteil aus der Untersuchungshaft in der Türkei entlassen.
- Allerdings erliess das Gericht in Istanbul gegen alle sechs Angeklagten eine Ausreisesperre, wie Beobachter aus dem Gericht übereinstimmend mitteilten.
- Tolu war mehr als sieben Monate im Gefängnis. Ihr wird Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Ihr drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Die deutsche Bundesregierung nahm die Gerichtsentscheidung positiv auf. «Sie ist aus der Untersuchungshaft. Sie ist draussen, und das ist eine tolle Sache», sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Die Freude sei allerdings getrübt, weil Tolu offenbar die Türkei nicht verlassen dürfe. Nach Angaben einer Prozessbeobachterin muss sie sich jeden Montag bei den Behörden melden.
Tolu wird zwar bis zu einem Urteil auf freien Fuss gesetzt. Das Verfahren gegen die Journalistin wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation geht jedoch weiter. Mit Terrororganisation ist die linksextreme MLKP gemeint.
Der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge ist der nächste Anhörungstermin für Tolu für den 26. April angesetzt. Der aus der süddeutschen Stadt Ulm stammenden Frau drohen nach Angaben ihrer Anwälte bis zu 20 Jahre Haft. Sie fordern ihren Freispruch.