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Unzufriedenheit in Jordanien Jordanische Regierung muss Preiserhöhungen zurücknehmen

Angefangen haben die Proteste gegen das neue Steuergesetz der Regierung als eine Art Volksfest. Tausende Ingenieure, Ärztinnen, Angestellte und Selbständige haben in ganz Jordanien ihre Arbeit niedergelegt und vor ihren Büros patriotische Lieder gesungen. Sie schwenkten Plakate mit Parolen wie «Ich bin Ingenieur, kein Geldautomat.»

Friedlich verlangten sie von der Regierung, die Steuern nicht zu erhöhen. Die Regierung beeindruckte das nicht. Am nächsten Tag erhöhte sie mit sofortiger Wirkung die Benzin- und Strompreise. Entsprechend wütend sind die Menschen.

König Abdullah auf der Seite des Volkes

Bis tief in die Nacht haben wieder Hunderte demonstriert. Diesmal zündeten Demonstranten Reifen an, blockierten wichtige Zufahrtsstrassen. Der jordanische König Abdullah versuchte die Lage zu beruhigen. Er pfiff die Regierung zurück. Die Preise sind vorläufig wieder herabgesetzt. Die Proteste gehen jedoch weiter.

«Diese Diebe ziehen uns den letzten Rappen aus der Tasche», empört sich eine junge Frau. Zusammen mit dem König würden sie diese korrupte Regierung aber verjagen. Denn sie hier hätten alle nichts.

Premierminister trifft Gewerkschaftsführer

50 Prozent Inflation in den letzten 10 Jahren, ein wirtschaftlicher Einbruch wegen den Kriegen in Syrien und Irak und die hohe Arbeitslosigkeit setzen der jordanischen Bevölkerung zu. Selbst die Staatsmedien berichten, die Demonstrationen hätten eine ernstzunehmende Wende genommen.

Am Samstag trifft sich Premierminister Hani Mulki mit Gewerkschaftsführern, um über Auswege aus der Krise zu diskutieren.

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