- Nach einem mehr als fünfjährigen Prozess gegen die rechtsextreme griechische Partei «Goldene Morgenröte» fiel heute in Athen das Urteil.
- Den 68 Angeklagten werden die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Körperverletzung sowie illegaler Waffenbesitz vorgeworfen.
Die Führungsspitze der rechtsextremen griechischen Partei Goldene Morgenröte ist schuldig gesprochen worden, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben.
Unter den Verurteilten ist auch der Gründer und Anführer der Partei, Nikolaos Michaloliakos. Den Verurteilten drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis, die Urteilsbegründung und das Strafmass werden in den nächsten Tagen erwartet.
Applaus bei Urteilsverkündung
Die Athener Polizei war in Alarmbereitschaft: Gewerkschaften und linke Organisationen hatten zu Demonstrationen und Kundgebungen gegen Faschismus aufgerufen. Auslöser des Verfahrens war der Tod eines linken Musikers, der 2013 von einem Anhänger der «Goldene Morgenröte» erstochen worden war.
Als das Urteil verkündet wurde, applaudierten auf den Strassen Athens zahlreiche Antifaschismus-Demonstranten, als das Urteil bekannt wurde. Anschliessend nutzten Autonome die Gunst der Stunde, Krawall zu machen.
Eine kleine Gruppe warf Geschosse. Die Polizei reagierte mit Tränengas und dem Einsatz eines Wasserwerfers.
Auslöser des Verfahrens war ein Mord
Auslöser des Verfahrens gegen die rechtsextreme Partei war der Tod eines linken Musikers, der 2013 von einem Anhänger der «Goldenen Morgenröte» erstochen worden war. Der Täter gestand und wurde ebenfalls schuldig gesprochen.
Auf die Tat hin folgten Hausdurchsuchungen und Ermittlungen gegen die Parteispitze sowie gegen zahlreiche Funktionäre. Sie sprachen ihrerseits bei dem Prozess stets von einer Verschwörung gegen die politische Rechte.