Keine Atempause im US-Wahlkampf. Entgegen aller Tradition schiesst Trump auf einem Benefiz-Dinner scharf gegen Clinton. Beim Publikum der Veranstaltung kommt das nicht gut an. Clinton gab sich selbstironisch, wusste aber auch Spitzen gegen ihren Kontrahenten zu setzen.
Angriff mit Verschwörungstheorie
«Sie ist korrupt, sie wurde sogar aus dem Watergate- Untersuchungsausschuss geworfen», ätzte Trump gegen Clinton. Er spielte damit auf eine seit langer Zeit kursierende aber nie bestätigte Verschwörungstheorie an. Die Quittung waren Buhrufe der Bankett-Gäste. US-Beobachter konnten sich nicht erinnern, dass jemals zuvor ein Redner bei der Traditionsveranstaltung ausgebuht wurde.
Die meisten Lacher konnte Trump auf seine Seite ziehen, als er einen Witz auf Kosten seiner Frau Melania machte: «Michelle Obama hielt eine Rede und alle sagten, die sei grossartig», sagte Trump. «Melania hielt exakt die selbe Rede, und wird kritisiert. Ich verstehe es nicht», sagte er in Anspielung auf Parteitagsrede seiner Frau, die in Teilen ein Plagiat war.
Clinton punktet mit Selbstironie
Clinton hielt sich mehr zurück und übte sich vor allem in Selbstironie. Für das Dinner habe sie ihren strikten Ruhepausen-Plan unterbrochen, sagte sie einleitend. «Das ist hier ein Geschenk für Sie – normalerweise nehme ich viel Geld für solche Reden», sagte sie. Damit spielte sie auf den Vorwurf an, sie lasse sich von Wall-Street-Bossen für Reden bezahlen, aufs Korn nehmend.
Einige Spitzen gegen ihren Kontrahenten mochte aber auch Clinton sich nicht verkneifen. So spielte sie auf Trumps Forderung an, einen Test auf Medikamente vorzulegen. Sie habe sich für die Debatte tatsächlich eines Leistungsförderers bedient: «Er heisst ‹Vorbereitung›!»
Für ihren Gegner sei es bestimmt schwer, vom Teleprompter direkt aus dem Russischen zu übersetzen, sagte sie mit Blick auf die angebliche Nähe Trumps zu Wladimir Putin.
Auch Trumps Aussagen über Frauen brachte Clinton ins Spiel: Für die meisten US-Amerikaner sei die Freiheitsstatue in New York ein Symbol der Hoffnung und ein Willkommensgruss an Einwanderer. Trump hingegen sehe in Lady Liberty eine Vier auf der Attraktivitäts-Skala. «Vielleicht eine Fünf, wenn sie die Fackel und Tafel loswird und sich eine neue Frisur zulegt.»
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