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US-Wahlen Strippenzieher im Hintergrund – wem Clinton und Trump vertrauen

Die Spitzenkandidaten Hillary Clinton und Donald Trump setzten auf eine ganze Armada von Beratern. Clinton vertraut auf politische Erfahrung, Bei Trump ist der Wahlkampf in weiten Teilen Familiensache. Beide Seiten haben eins gemein: Nicht alle ihre Berater sind skandalfrei.

«Team Clinton»

  • John Podesta, Leiter der Kampagne

John Podesta ist ein politisches «Urgestein» in Washington. Seit vierzig Jahren ist er bereits in der Politik aktiv. In der Hauptstadt war der heute 67-Jährige unter anderem persönlicher Assistent von Bill Clinton und später auch dessen Stabschef. Für Barack Obama koordinierte er dessen Klimapolitik.

Seit April 2015 leitet er das Wahlkampfteam von Hillary Clinton. Er war es auch, der nach dem ersten TV-Duell der Kandidaten Hillary Clinton als Siegerin proklamierte. «Mrs. Clinton hat den gesamten Abend klar dominiert», erklärte er unmittelbar nach dem Aufeinandertreffen. Politisch steht Podesta für eine Stärkung von Erneuerbaren Energien und den Abbau von Staatsgeheimnissen. So plädiert er zum Beispiel für die Offenlegung aller Regierungsdokumente zu möglichen UFO-Sichtungen.

  • Robby Mook, Kampagnenmanager

Robby Mook ist ein alter Bekannter in Clintons Team. Der 36-Jährige war im Vorwahlkampf von 2008 gegen den parteiinternen Konkurrenten Barack Obama ihr sogenannter «state director» für bestimmte Bundesstaaten. Heisst: Er sollte für Clinton die Staaten Nevada, Indiana und Ohio gewinnen. Und er hat sie gewonnen. Weitere Tätigkeiten für Kampagnen der Demokratischen Partei folgten.

Hillary Clinton hat sich offenbar an Mook erinnert und ihn erneut in ihr Wahlkampfteam berufen. Mook setzt auf basisdemokratische Ansätze und verbindet sie mit umfassenden Datenerhebungen, um so das optimale Ergebnis erzielen zu können.

  • Huma Abedin, Stabschefin und Vize-Vorsitzende der Clinton-Kampagne

Einst begann Huma Abedin als Praktikantin im Weissen Haus. Das war 1996. Zeitgleich mit einer anderen Praktikantin namens Monica Lewinsky. Im Unterschied zu Lewinsky arbeitete die heute 40-jährige Abedin aber für die damalige First Lady Hillary Clinton. Seitdem sind die beiden Frauen eng miteinander verbunden. In der Zeit Clintons als Aussenministerin von 2009-2013 war sie deren persönliche Assistentin.

2012 vermuteten Erszkonservative Verbindungen von Abedins Familie zur islamistischen Muslimbruderschaft. Selbst prominente Republikaner sprangen ihr aber damals zur Seite. Kritik gab es an Abedin im Zuge der E-Mail-Affäre von Hillary Clinton. Sie soll als Mitarbeiterin der Clinton-Foundation deren Spendern angeblich leichteren Zugang zu Treffen mit Hillary Clinton verschafft haben.

Team Trump

  • Stephen Bannon, Leiter der Kampagne

Nach den geschassten Kampagnenleitern Corey Lewandowski und Paul Manafort soll Stephen Bannon den Immobilienmogul ins Weisse Haus bringen. Der ehemalige Investment-Banker und Marine-Offizier gilt als erzkonservativer Populist. Das News-Potal Bloomberg bezeichnet den 62-Jährigen als «gefährlichsten politischen Akteur der USA».

Als Chef des rechtskonservativen News Portals Breitbart hat Bannon prägenden Einfluss auf die Wählergruppe der sogenannten frustrierten Weissen. Ziel seiner Attacken ist das politische Establishment in Washington – ungeachtet der Parteizugehörigkeit.

  • Kellyanne Conway, Kampagnenmanagerin

Trump soll ein ausgeprägtes Desinteresse an politischen Fakten und Umfragen pflegen. Kellyanne Conway soll das ändern. Die 49-Jährige ist Chefin eines eigenen Meinungsforschungsinstitutes und weiss, wo es zu kämpfen lohnt und um wen.

Mit ihren Datenerhebungen bringt Conway einen offenbar neuen Aspekt in die Trump-Kampagne ein. Ihren eigenen Worten zufolge gewinne sie lieber einen Wahlkampf mit «Substanz» als mit «Stil». Kurioserweise war Conway vor gar nicht langer Zeit noch Gegnerin von Donald Trump – als Chefin einer Lobbygruppe von dessen ehemaligem Rivalen Ted Cruz.

  • Katrina Pierson, Kampagnensprecherin

Die 40-jährige Katrina Pierson ist so etwas wie das Gesicht der Trump-Kampagne. Als Sprecherin des repubilkanischen Kandidaten ist sie nahezu täglich in den Medien präsent – nicht immer zu ihrem Vorteil.

Weil sie es mit der historischen Wahrheit nicht immer so genau nimmt, hat sie es bei Twitter zu zweifelhaften Ehren geschafft. Unter #KatrinaPiersonHistory werden Aussagen von Pierson hinterfragt. Pierson strebte selber einmal eine politische Karriere an. Sie scheiterte als Kandidatin der rechts-konservativen Tea-Party aber in ihrem texanischen Wahlbezirk bei den Kongresswahlen 2014.

Die Trump-Familie

Im Vergleich zum Clinton-Clan ist die Trump-Familie stärker in den Wahlkampf eingebunden. Bei einem Trump-Sieg könnten mögliche Posten in Washington sogar an Familienmitglieder gehen. Vor allem Trumps Sohn Donald Jr., Tochter Ivanka, Schwiegersohn Jared Kushner und Ehefrau Melania rühren für ihren Donald die politische Werbetrommel.

Donald Jr. gilt als ruhiger verlässlicher Gegenpol zu seinem aufgeregten Vater. Tochter Ivanka hat mit ihrer Rede am Nominierungsparteitag der Republikaner für Aufsehen gesorgt. Die 34-Jährige vertritt moderne Ansichten und soll die jungen Frauen für Trump begeistern. Ihr Mann Jared Kushner ist öffentlich weniger präsent, soll aber hinter den Kulissen die Fäden ziehen.

Schliesslich wäre da noch Trumps Ehefrau Melania. Sie hat sich unfreiwillig zum schwachen Element der Trump-Familienbande entwickelt. Erst wurde publik, dass sie Teile ihrer Rede am republikanischen Nominierungsparteitag ausgerechnet von Michelle Obama abgekupfert hat. Dann machten im August Gerüchte über eine illegale Einreise der gebürtigen Slowenin in die USA während der 1990er-Jahre die Runde. Bislang konnte sie diese nicht entkräften.

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