Erst war es nur ein Gerücht, am Donnerstagabend bestätigte Trumps Staatssekretär für den Nahen Osten, David Schenker, dass die USA das Gespräch mit den Houthi-Rebellen anstreben. Es gehe darum, eine akzeptable Lösung zu finden, um den Konflikt zu beenden, sagte Schenker.
Nach bald fünf Jahren Krieg ist das ärmste arabische Land vollkommen zerrüttet und am Rand der Hungersnot. Die Regierung Trump unterstützt Saudi-Arabien mit modernsten Waffen und Logistik. Nach saudischer Lesart sind die Houthis aus dem jemenitischen Norden nur Umstürzler. Die Saudis kämpfen mit dem Ziel, die Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa und den umliegenden Provinzen zurückzudrängen, um die sauditreue jemenitische Regierung dort wiedereinzusetzen.
Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien blieben bisher schon in den Anfängen stecken. Dass die USA nun auf die Houthi direkt zugehen, den Feind der Saudis, wird indirekt auch von den Houthis bestätigt.
Unklare Taktik der USA
Über die Gründe wird spekuliert. Die regionalen Spannungen mit Iran könnten eine Rolle spielen. Die Konfrontation mit den Saudis hat die Houthis im Lauf des Kriegs immer stärker in die Arme Irans getrieben, des grossen Rivalen der saudischen Führung. Trump aber versucht im Gegenteil, Iran im Atomstreit möglichst zu isolieren.
Gleichzeitig haben die Meldungen über zivile Opfer des Luftkriegs und die Bilder von hungernden Kleinkindern auch in den USA bis hinein in Trumps eigene Partei zu heftiger Kritik am Jemenkrieg geführt.
Klappt es beim zweiten Mal?
Vor allem aber ist die saudisch geführte Front gegen die Houthis von einem militärischen Erfolg weit entfernt, innere Konflikte schwächen sie sogar zunehmend.
Vor vier Jahren, unter Trumps Vorgänger Barack Obama, hatten die USA schon einmal einen Anlauf zum Gespräch mit den Houthis genommen. Es verlief schnell im Sand. Heute ist die Situation in Jemen ungleich dramatischer. Ob das die Erfolgsaussichten eines Dialogs tatsächlich verbessert, bleibt abzuwarten.