- In dem von Terror heimgesuchten westafrikanischen Land Niger, an der Grenze zu Mali, haben Bewaffnete zwei Dörfer angegriffen.
- Die Zahl der Toten ist von mindestens 56 auf über 100 gestiegen, mindestens 20 Menschen wurden verletzt. Das teilte Premierminister Birgi Rafini nach einem Besuch der beiden betroffenen Dörfer nahe der Grenze zu Mali mit.
- Der Angriff soll eine Vergeltung für die frühere Ermordung von zwei Kämpfern durch Dorfbewohner sein, sagte der Innenminister Alkache Alhada. Bisher habe sich aber keine Gruppierung zu dem Angriff bekannt.
Der Überfall hatte sich demnach nahe der Grenze zu Mali in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye ereignet.
Die jungen Leute der beiden Dörfer hatten demnach versucht, in dem umkämpften Gebiet eine Selbstverteidigungsgruppe zu bilden. Es wird angenommen, dass die bewaffneten Männer, die Innenminister Alhada als Dschihadisten bezeichnet, auf Motorrädern aus dem benachbarten Mali gekommen sind. Die nigrischen Behörden verfolgen sie, sagte Alhada.
Weiterer Anschlag in Mali
Bei einem weiteren Angriff in Mali kamen ebenfalls am Samstag zwei französische Soldaten ums Leben. Ein dritter wurde verletzt, als ein Sprengsatz unter ihrem Fahrzeug explodierte, wie der Élyséepalast in Paris mitteilte. Der Vorfall ereignete sich demnach bei einer Aufklärungsfahrt in der östlichen Region Menaka. Bereits am Montag waren in Mali drei französische Soldaten ums Leben gekommen, als ein improvisierter Sprengsatz unter ihrem gepanzerten Fahrzeug hochging.
Der Niger ist eins der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist der Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will. Die Regierung hat zudem in den wüstenhaften Weiten ausserhalb der Städte wenig Kontrolle, was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke ausnutzen.
Für Präsidentenwahl wird Stichwahl nötig
Im Niger waren am selben Tag die vorläufigen Ergebnisse der Präsidenten- und Parlamentswahlen bekannt gegeben worden. Staatschef Mahamadou Issoufou wird, wie von der Verfassung vorgesehen, den Posten nach seinen zwei Amtszeiten abgeben. Ein Verbündeter des ausscheidenden Präsidenten, der ehemalige Aussenminister Mohamed Bazoum, trat für die Regierungspartei PNDS an und erhielt 39,6 Prozent der Stimmen. Ebenso wie der stärkste Oppositionskandidat Mahamane Ousmane (16,9 Prozent) erreichte er jedoch nicht die nötige Stimmenmehrheit, weshalb eine Stichwahl am 22. Februar nötig wird.