- Vor einer Moschee in Bayonne im Südwesten Frankreichs sind durch Schüsse zwei Menschen schwer verletzt worden.
- Die Polizei nahm den mutmasslichen Schützen später bei seinem Wohnort nördlich von Bayonne fest.
- Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nannte die Tat einen «abscheulichen Angriff».
Nach Angaben der Polizei versuchte der Täter, die Tür der Moschee anzuzünden. Er sei dabei von zwei über 70 Jahre alten Männern überrascht worden und habe auf sie geschossen, erklärte die Präfektur. Danach habe er ein Auto angezündet. Medienberichten zufolge hatte er eine Gasflasche in seinem Auto, auch vor der Moschee sei Brandbeschleuniger gefunden worden.
Die beiden Verletzten wurden in ein Spital gebracht. Der Zustand der Opfer sei «ernst, aber stabil», teilten die Ermittler mit. Die Polizei rief die Anwohner von Bayonne über Twitter auf, der Umgebung der Moschee fernzubleiben und die Absperrungen zu beachten.
Rechtsradikales Motiv?
Beim Täter handelt es sich um einen 84-jährigen Mann. In Polizeikreisen hiess es, der Mann habe Verbindungen zur rechtsradikalen Szene. Eine mit dem Fall vertraute Person ergänzte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, der mutmassliche Täter habe im Jahr 2015 für die rechtsextreme Partei Ressemblement National von Marine Le Pen kandidiert. Allerdings sei er dann ausgeschlossen worden.
Le Pen verurteilt Attacke
Parteichefin Marine Le Pen erklärte kurz nach der Tat auf Twitter, dass es sich um einen «unvertretbaren Akt» handle, der den Werten der Bewegung widerspreche.
Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Tat und sprach der muslimischen Gemeinschaft Solidarität und Unterstützung aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte erst am Vormittag Vertreter des Dachverbands für den muslimischen Glauben getroffen. Der Vizepräsident des Verbands, Anouar Kbibech, sprach nach der Tat von einer Zunahme bei der Schwere der Angriffe gegen Muslime.