«Wir können wieder atmen», sagte ein Mitarbeiter des zyprischen Finanzministeriums nach der Abstimmung im Parlament. Dieses sagte Ja zu neuen Reformen, die Voraussetzung für weitere Geldhilfen sind.
Gemäss dem staatlichen Fernsehen hatte sich die Mehrheit der Abgeordneten am Vortag noch geweigert, einer der wichtigsten Reformen zuzustimmen. Dabei geht es um mehrere Genossenschaftsbanken. Die Zentralbank soll diese bis zum Ende der Finanzkrise kontrollieren.
Beinahe schwanden 1,5 Milliarden Euro
Finanzminister Charis Georgiades traf sich mit den Vorsitzenden der Oppositionsfraktionen, um diese umzustimmen. Dies noch vor einer Dringlichkeitssitzung des Parlaments, die für Mitternacht geplant war.
Zypern drohte, die nächste Tranche der Finanzhilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro nicht zu erhalten. Letztlich bewilligten die Abgeordneten das Vorhaben.
Vor dem Parlament demonstrierten Hunderte Menschen gegen die Reformen. Sie riefen: «Wir werden nicht die Sklaven des 21. Jahrhunderts». Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei weitgehend friedlich.
Die Eurogruppe soll am 13. September grünes Licht für neue Hilfen in Milliardenhöhe geben. Neben Zypern erhalten seit drei Jahren auch Griechenland, Irland, Portugal und Spanien internationale Unterstützung.