Das Kinderfest wurde in den letzten Wochen laufend verschoben, da es immer wieder regnete. Auch gestern Abend erlebte Projektleiter Alan Schmid nochmals bange Momente, als es in der Stadt regnete. Er sei erst ins Bett gegangen, als es wieder trocken war, so Schmid.
Die Niederschlagsmenge war allerdings gering, so dass morgens um sechs Uhr die Böllerschüsse über der Stadt das Kinderfest ankündigen konnten. Um Punkt neun Uhr begann der Umzug der Schulkinder, Lehrer sowie der zahlreichen Musikvereinen durch die Altstadt.
St.Galler Stickerei wieder im Trend
Schülerinnen und Lehrerinnen in eleganten hellen Röcken, bestickte Sonnenschirme und Girlanden prägten den Umzug. Dazu trugen auch Textilfirmen aus der Region bei: Die Kreationen entstanden zum Teil in Zusammenarbeit zwischen Schulen und Firmen. Die Schülerinnen und Schüler lernten so die Ostschweizer Textilbranche kennen und erhielten Einblick in die Vielfalt der textilen Erzeugnisse und in die Berufe dahinter.
Auf den Umzug folgte ein Volksfest mit Darbietungen aus den unterschiedlichen Schulhäusern sowie Spiel und Plausch auf dem Kinderfestareal auf dem Rosenberg. Nicht fehlen durften die Bratwürste: Diese sind am Kinderfest extra gross (220 Gramm) und übertreffen gar die Olma-Bratwürste. 30'000 Bratwürste werden jeweils gegessen.
Tradition seit 1824
Das Kinderfest findet seit 1824 statt. Es ging aus verschiedenen noch älteren Festbräuchen hervor, etwa einem Gregorius- und einem Rutenfest. Bis 1909 nahmen auch Kadetten und Artillerie am Umzug teil. Daran erinnern heute noch die morgendlichen Böllerschüsse aus einer alten Kanone.