Die Ausgangslage: Das Ostschweizer Kinderspital schreibt Defizite. Das hat einerseits damit zu tun, dass Kindermedizin wesentlich aufwendiger ist als für Erwachsene. Andererseits aber auch damit, dass sich die Krankenkassen und die Kinderspitäler bislang nicht auf kostendeckende Tarife einigen konnten. Für die Defizite kommen die Trägerkantone des Kinderspitals auf: St. Gallen, Thurgau, beide Appenzell und das Fürstentum Liechtenstein.
Es könnte sein, dass einzelne Kantone wegen der Defizite aus der Trägerschaft austreten und die Belastung für den Standortkanton St.Gallen ansteigt
Der Vorschlag: Die CVP St. Gallen befürchtet, dass sich dieses Problem bis auf Weiteres nicht lösen lässt. Dann könne es passieren, dass einzelne Kantone aus der Trägerschaft austreten und so die Belastung für den Standortkanton St. Gallen ansteige, sagt CVP-Kantonsrat Andreas Widmer. Die St. Galler CVP denkt deshalb darüber nach, ob es nicht besser wäre, das Kinderspital im Spitalverbund St. Gallen zu integrieren und die Stiftung aufzulösen. So könnten Synergien genutzt werden.
Das Problem sind die zu niedrigen Tarife der Krankenkassen, nicht die Organisationsstruktur.
Der Widerspruch: Eine Änderung der Organisationsform bringe überhaupt nichts, ist der Präsident der Stiftung Ostschweizer Kinderspital, Arno Noger, überzeugt. Das Problem seien die Tarife der Krankenkassen, die zu niedrig angesetzt seien und die Defizite verursachten. Opposition gegen die Ideen der CVP gibt es auch aus dem Thurgau: Die Trägerkantone seien solidarisch und würden allfällige Zusatzleistungen auch in Zukunft tragen, sagt Regierungsrat Jakob Stark.
Die Trägerkantone stehen auch in Zukunft solidarisch hinter dem Kinderspital.