Erstmals haben alle US-Grossbanken den Stresstest der Notenbank bestanden.
Alle Kapitalpläne seien genehmigt worden, teilte die US-Notenbank mit. Beim Stresstest geht es unter anderem um die Kapitalpolster der Banken, das Risikomanagement oder interne Kontrollen.
Für die Banken geht es bei diesen Belastungsproben um Milliarden – sie haben nun grünes Licht, in grossem Stil Geld in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen an ihre Investoren auszuschütten.
Geprüft wurden insgesamt 34 Finanzinstitute. Der Stresstest wurde nach der letzten grossen Finanzkrise eingeführt.
Analyse von SRF-Wirtschaftsredaktorin Maren Peters
Die amerikanischen Banken haben die Finanzkrise endgültig hinter sich gelassen. Die 34 grössten Institute haben nun auch den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der US-Notenbank Fed bestanden. Und das heisst: Banken wie Morgan Stanley, Citibank oder Goldman Sachs haben sowohl ausreichend dicke Kapitalpolster als auch ein genügend gutes Krisenmanagement, um eine erneute schwere Krise abzupuffern. Nur eine einzige Bank – Capital One – muss ein bisschen nachbessern. Durchgefallen ist aber auch sie nicht. Das ist eine ausgesprochen gute Nachricht. Sie zeigt, dass die grossen US-Banken die Zeit seit der Finanzkrise genutzt haben, um mehr Eigenkapital aufzubauen. Sie sind stabiler geworden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung – und damit der Steuerzahler – im Krisenfall einspringen muss, um Banken zu retten, ist damit deutlich kleiner geworden. Das ist auch das Ergebnis der verschärften Finanzmarktregulierung.
Für Entwarnung ist es trotzdem zu früh. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Regeln für die Finanzmarktregulierung wieder zu entschärfen und die Stresstests nur noch alle zwei Jahre durchzuführen, um die Banken zu entlasten. Gut möglich also, dass sich das Rad wieder zurück dreht. Für Banken ist es zwar billiger, weniger Eigenkapital zu halten. Mit weniger Eigenkapital werden sie aber wieder instabiler. Das würde das Risiko im Krisenfall wieder Richtung Steuerzahler verschieben.
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