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Klimawandel beschäftigt Schweizer
Aus Tagesschau vom 29.11.2017.
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Klimawandel SRG-Umfrage: Einschränkungen ja – solange sie nicht schmerzen

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die überwiegende Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer ist der Klimawandel eine Tatsache. 20 Prozent sind sich unsicher, nur eine Handvoll glaubt nicht daran.
  • Der Klimawandel wird als grössere Bedrohung wahrgenommen als ein Zusammenbruch der Altersversorgung, Wirtschaftskrisen, Terrorismus oder der Ausbruch von Epidemien.
  • Der Politik wird in Sachen Klimawandel keine grosse Kompetenz zugeschrieben. Dem persönlichen Verhalten wird zwar mehr Bedeutung beigemessen – die Bereitschaft zu echten Opfern ist aber klein.

Für die überwiegende Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist der Klimawandel nicht nur eine Tatsache, er stellt gefühlt sogar die grösste Bedrohung überhaupt dar – noch vor dem Zusammenbruch der Altersversorgung, einer Wirtschafts- oder Finanzkrise, Arbeitslosigkeit, Terrorismus oder dem Ausbruch von Epidemien.

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Klimawandel im Auftrag der SRG zeigt, dass die Befürchtungen der Bevölkerung in erster Linie lokal und durch Themen wie Gletscherschwund und Bergstürze geprägt sind.

Dies deckt sich mit der Aussage eines Drittels der Befragten, die bei der Beurteilung des Klimawandels auf persönliche Beobachtungen setzen. Die gelten mehr als Informationen in den Medien, aber nicht ganz so viel wie Aussagen von Wissenschaftlern. Die Glaubwürdigkeit der sozialen Medien als Informationsquelle wird als tief eingestuft – selbst bei Jüngeren, die sie tendenziell häufiger nutzen.

Hauptauslöser: Der Mensch

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Am 29. November hat sich SRF dem Klimawandel in der Schweiz gewidmet – mit einem nationalen TV-Themenabend, Radiosendungen und dem grossen Klimawandel-Chat auf www.srf.ch/kultur/wissen/3

Die Verantwortung für den Klimawandel sehen die allermeisten Befragten beim Menschen, etwas weniger häufig bei der Natur selber. Das Tempo des Wandels schätzt die Mehrheit als schnell bis sehr schnell ein. Entsprechend präsent sind für viele die Auswirkungen: Die Hälfte erlebt sie als deutlich spürbar.

Das Schmelzen der Gletscher wird am häufigsten als Auswirkung des Klimawandels erwähnt. Sorgen bereiten auch extreme Wetterphänomene und der Schwund des Permafrosts.

7 von 10 Personen sind der Ansicht, dass der Klimawandel für sie persönlich mehr Nachteile als Vorteile bringt. Nur 1 von 10 empfindet ihn als vorteilhaft. Am ehesten wegen sauberer Luft, da vermehrt auf Brennstoffe verzichtet werden kann, wegen des ÖV-Ausbaus, oder weil sich neue Chancen für die biologische Landwirtschaft ergeben.

Wenig Vertrauen in die Politik

Handlungsbedarf sehen die Schweizer in erster Linie auf internationaler Ebene, danach beim persönlichen Verhalten und erst an dritter Stelle auf nationaler Ebene.

Das Vertrauen in die Politik und ihre Massnahmen gegen den Klimawandel ist gering: Nur 2 von 10 Befragten trauen Schweizer Politikern wirksame Lösungen zu. Die grundsätzliche Einstellung bewegt sich darüber hinaus im erwartbaren Bereich:

Linksorientierte sind zuversichtlicher, was die Wirksamkeit von Lenkungsabgaben oder Subventionen angeht. Sie billigen den Grünen und Grünliberalen die grösste Kompetenz für Lösungen zum Klimawandel zu.

Rechtsorientierte empfinden den Zusammenbruch der Altersbedrohung als grössere Bedrohung als den Klimawandel und geben den Parteien allgemein wenig Kredit. Die grösste Problemlösungskraft wird der SVP zugetraut.

Eigener Lebensstil doch näher am Herzen

Geht es um den persönlichen Beitrag zum Klimaschutz, haben Herr und Frau Schweizer klare Vorstellungen: Mehr auf ÖV/Velo setzen, Strom sparen und weniger Autofahren sind die drei meistgenannten Massnahmen.

Vier von fünf Schweizern sind auch bereit, für lokale/saisonale Produkte etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Und drei Viertel können sich vorstellen, weniger zu fliegen oder auf Klimaanlagen zu verzichten.

Die Opferbereitschaft hat aber klare Grenzen: Einschränkungen ja, aber nur solange sich dies relativ einfach mit dem eigenen Lebensstil vereinbaren lässt. Das zeigt sich beispielhaft im Vergleich der Generationen: Unter 30-Jährige sind weniger bereit, die Nutzung von Klimaanlagen oder Heizungen zu reduzieren oder weniger zu fliegen als ältere Personen. Dafür ist bei ihnen die Bereitschaft am höchsten, aufs Auto zu verzichten – das als Statussymbol ohnehin ausgedient hat.

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