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Mineralwasser machte alleine 22 Prozent der Importsteigerung von Nahrungs- und Genussmitteln aus.
Legende: Mineralwasser machte alleine 22 Prozent der Importsteigerung von Nahrungs- und Genussmitteln aus. Keystone
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Nahrungsmittel aus dem Ausland Mehr Mineralwasser und Fertigessen importiert

Die Bevölkerung wächst und mit ihr die Importzahlen? Zu einfach gedacht: Auch die Konsumgewohnheiten haben sich verändert.

  • Die Menge der importierten Nahrungsmittel in die Schweiz ist seit 1990 von rund zwei auf etwa vier Millionen Tonnen gewachsen.
  • Pro Kopf bedeutet das eine Zunahme von 344 auf 490 Kilo.
  • Mit dem Bevölkerungswachstum allein lässt sich das nicht erklären.

Die Schweizer Bevölkerung ist seit 1990 gerade mal um ein Viertel gewachsen. Damit ist klar, dass es noch andere Gründe dafür geben muss, dass inzwischen deutlich mehr Lebensmittel importiert werden als vor knapp 30 Jahren. Ein Blick in die Statistik der Zollbehörde zeigt: Die Kurve geht vor allem bei den Getränke-Importen steil nach oben. Seit 1990 hat sich der Import verdreifacht. Das entspricht einer Zunahme von 73 Litern pro Kopf.

Der Löwenanteil entfällt dabei auf Mineralwasser aus dem Ausland. Die Leute trinken nicht nur mehr, sondern greifen zunehmend auch zu ausländischen Marken. Zollexpertin Valentina Sontheim: «Von Frankreich und Italien importieren wir am meisten Mineralwasser. Im Restaurant wird immer San Pellegrino angeboten. Also erstaunt das auch nicht.»

Schweizer entdecken internationale Küche

Neben Mineralwasser stieg auch der Import gezuckerter Getränke deutlich an, nämlich um 12 Prozent. Und auch verzehrfertige Lebensmittel aus dem Ausland werden in der Schweiz immer beliebter, darunter vor allem Back- und Teigwaren. Seit 1990 stieg der Anteil insgesamt um 40 Kilogramm – pro Kopf.

«Generell sind verzehrfertige Lebensmittel ein bisschen teurer und das Einkommen ist auch gestiegen», sagt Zollexpertin Sontheim. Auch die Konsumgewohnheiten haben sich geändert. Der Detailhandel bietet immer mehr ausländische Fertigprodukte an, Tortillas oder indisches Naan-Brot zum Beispiel.

Trend zu Importlebensmitteln

Was in der Statistik auch auffällt: Obwohl der heimische Agrarmarkt durch Zölle gut geschützt ist, ist auch der Import von Gemüse gestiegen, nämlich um 9 Prozent. Selbst von Gemüsesorten wie Kartoffeln und Bohnen, die auch in der Schweiz angebaut werden.

Natürlich würden Kartoffeln auch in der Schweiz produziert, sagt Sontheim: «Womöglich aber nicht übers ganze Jahr, vielleicht baut man in Gewächshäusern Produkte an, die weniger gut haltbar und transportierbar sind als importierte Ware.»

Zudem dürften Freihandelsabkommen mit Gemüseproduzenten wie Ägypten einen Anteil an den steigenden Importzahlen von Gemüse haben, heisst es beim Zoll. Dort rechnet man damit, dass sich der Trend zu Importlebensmitteln noch weiter fortsetzen dürfte.

Legende:
Nahrungsmittelimport Schweiz Wachstum der Nahrungs- und Genussmittelimporte und der Bevölkerung (1990 = 100) EZV
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