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Umstrittener Berater Trumps Chefstratege Bannon verlässt das Weisse Haus

  • US-Präsident Donald Trumps umstrittener Chefstratege Stephen Bannon verlässt das Weisse Haus.
  • «Wir danken ihm für das Geleistete und wünschen ihm das Beste», heisst es in einer Erklärung von Trumps Sprecherin Sarah Sanders.

Der 63-Jährige Bannon gilt als vehementer Vertreter der nationalistischen Wirtschaftspolitik des Präsidenten. Bannon hatte Mitte der Woche im Gespräch mit einem Journalisten die Nordkorea-Politik Trumps konterkariert, indem er eine militärische Option zur Lösung des Konflikts kategorisch ausschloss. Trump solle wütend reagiert haben, berichteten Medien.

Auch nicht mehr im Team Trump: Steve Bannon
Legende: Auch nicht mehr im Team Trump: Steve Bannon Reuters

Bannon war zudem seit geraumer Zeit in den Verdacht geraten, vertrauliche Details aus dem Weissen Haus an Medien weitergegeben zu haben. Zu seinen internen Widersachern gehören die moderateren und wirtschaftsliberalen Kräfte im Team um Trump, wie dessen Schwiegersohn Jared Kushner, Wirtschaftsberater Gary Cohn und Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster.
Bannon gilt gemeinsam mit Stephen Miller als Architekt der «America-First»-Strategie Donald Trumps. Der Mitgründer der erzkonservativen Internet-Plattform Breitbart war vor Beginn der Endphase des Wahlkampfs 2016 zum Team-Trump gestossen. Ihm wird ein massgeblicher Anteil am Wahlsieg des Immobilienmilliardärs zugeschrieben.
Der Abgang Bannons ist der Höhepunkt einer extrem turbulenten Woche im Weissen Haus, in der Trump vor allem wegen seines Umgangs mit gewalttätigen Rechtsextremisten in der Stadt Charlottesville ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war.

Die umstrittene Haltung Trumps, die Extremisten nicht eindeutig zu verurteilen, war weltweit auf Kritik gestossen. Auch in seiner republikanischen Partei regte sich Widerstand. Partei-Schwergewicht Mitt Romney, ein früherer Präsidentschaftsbewerber, forderte Trump zu einer Entschuldigung auf.

Bereits am Freitag schossen in Washington Spekulationen über Bannons künftige Rolle ins Kraut. Unter anderem wurde vermutet, Bannon könnte versuchen, mit oder ohne Unterstützung Trumps eine nationalistische Bewegung ausserhalb der Regierung zu formen. Fraglich war auch, inwiefern sich die Personalie auf den politischen Kurs des US-Präsidenten auswirken wird und ob weitere Personalentscheidungen im Weissen Haus bevorstehen.

Einschätzung von SRF-Korrespondent Peter Düggeli

«Es sieht sehr danach aus, dass der US-Präsident Bannon gefeuert hat. Trump soll sich am Morgen mit seinem innersten Zirkel getroffen haben, dort soll der Entscheid gegen Bannon gefallen sein. Es ist wichtig zu erwähnen, wie tumultuös diese Woche in den USA war, in der es Donald Trump nicht geschafft hat, sich von Neonazis und extremen Nationalisten zu distanzieren. Nationalisten, die Steve Bannon als einen ihrer Helden sahen. Bannon wiederum hat diese Gruppe unterstützt und dafür gesorgt, dass sie für Trump stimmte. Es wird nun schwierig sein für Donald Trump, weil man nicht weiss, was mit diesen Nationalisten geschehen wird, wenn ihr Anführer das Weisse Haus verlassen muss. Möglicherweise muss Donald Trump nun mit einer Erosion seiner Basis rechnen. Jetzt aber haben sich die vernünftigen Kräfte im Trump-Lager durchgesetzt.»
Video
Einschätzung aus Washington
Aus Tagesschau vom 18.08.2017.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 21 Sekunden.

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