- Am 22. Februar 1999 löste sich auf der Belalp oberhalb Naters eine Gratlawine. Es war die grösste Lawine im gesamten Alpenraum.
- Dank der frühzeitigen Evakuierung konnten Todesopfer verhindert werden, doch der Sachschaden war gewaltig.
- Zwanzig Jahre später scheint die Gefahr der Gratlawine gebannt. Mit technischen Anlagen wird die Naturgewalt in Schach gehalten.
Die Abrisskante der Gratlawine war fast vier Kilometer breit und vereinzelt bis zu acht Meter hoch. «Es fühlte sich an, als ob tausend Güterwagen auf einen zurasen würden», erinnert sich Peter Schwitter. Er war damals Mitglied des örtlichen Krisenstabes und er war der Gratlawine selber nur knapp entkommen.
24 Stunden vor dem Lawinenabgang hatte der Krisenstab die Sperrung der Strasse und die Evakuierung etlicher Gebäude veranlasst. Darunter auch Gebäude, die sich in einer vermeintlich lawinensicheren Zone befanden. Fast 200 Menschen konnten so rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Gratlawine zerstörte über dreissig Gebäude. Die meisten Chalets wurden später am selben Ort wiederaufgebaut, verstärkt mit Betonmauern.
Sprenganlagen geben Sicherheit
Nach dem Lawinenunglück wurde massiv in den Lawinenschutz investiert. Der Winter 1999 hatte in der Bevölkerung und bei den Behörden das Bewusstsein für den Schutz vor Lawinen gefördert.
Peter Schwitter, mittlerweile Sicherheitsbeauftragter der ganzen Region Aletsch, kann sie aus der Ferne zünden und die Schneemassen kontrolliert ins Tal donnern lassen.
Gratlawine im Griff
«Mit den Anlagen, die uns heute zur Verfügung stehen, können wir davon ausgehen, dass die Gratlawine nie mehr in dem Ausmass wie 1999 kommen wird», sagt Peter Schwitter und ergänzt: «Immer vorausgesetzt, dass die Technik nicht versagt.»