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Ärger über SBB Wenn der Kluge schwitzt im Zuge

Im Zug unterwegs von Luzern nach Zürich am Freitagnachmittag. In diesem Wagen ist die Klima-Anlage ausgefallen – wem es zu heiss ist, der soll in einen anderen Wagen wechseln, meldet das Zugpersonal.

Das ist einfach ungesund und es ist unangenehm, so zu reisen.
Autor: Karin Blättler Präsidentin Pro Bahn

Doch auch in den klimatisierten Wagen werde zu wenig heruntergekühlt, kritisiert Karin Blättler, Präsidentin von Pro Bahn, der Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden im öffentlichen Verkehr. «Das ist einfach ungesund und es ist unangenehm, so zu reisen.»

Macht die Kühlregel Sinn?

In Internet-Kommentaren ärgern sich die SBB-Kundinnen und Kunden, so heisst es zum Beispiel: «Genf – Biel – Basel 2x Sauna, muss ich nachzahlen?» Oder: «40 Grad im Zug nach Bern. Geht’s noch?» Und ein weiterer Kunde: «Liebe SBB. Gilt die 5-Grad-Celsius-Differenz-Kühlregel auch in Euren Büros?»

Die Kühlregel besagt, dass zwischen der Innen- und der Aussentemperatur nur eine Differenz von fünf bis maximal neun Grad bestehen soll. Erreichen die Temperaturen wie in diesen Tagen gegen 40 Grad, schwitzt man also auch im Zug drin.

Was ist Fahrgast-Komfort?

Johannes Estermann, Leiter des Energiesparprogramms der SBB, erklärt, dass es technische Gründe habe, dass die Anlage in den Zügen auf eine gewisse Leistung dimensioniert werde. «Und wir haben statistisch gesehen selten sehr heisse Tage, so wie wir das im Moment erleben.»

Wir versuchen die Fahrgäste nicht in Kühlschränken durch die Schweiz zu fahren.
Autor: Johannes Estermann Leiter Energiesparprogramm SBB

Zum anderen habe es aber auch mit dem Fahrgast-Komfort zu tun. «Wir versuchen die Fahrgäste nicht in Kühlschränken durch die Schweiz zu fahren.»

Pro Bahn-Präsidentin Blättler erwidert, das Grundkonzept, dass die Differenz nicht so hoch sein solle, sei schon richtig. «Das reicht bei tieferen Temperaturen. Aber nicht, wenn 35 bis 36 Grad Aussentemperatur herrschen.» Pro Bahn fordert deshalb, dass man von dieser Differenz-Temperatur wieder wegkommt.

Doch die SBB ist im Dilemma – denn allen recht machen könne man es nie.

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