Auf der Leinwand rennt ein Schauspieler von Dinosauriern verfolgt um sein Leben. Die Farben sind satt, die Kontraste stark, das Bild hell. So wie das Bild eines grossen Fernsehers eben.
Aber das Bild stammt nicht von einem Fernseher, sondern von einem Videoprojektor. Er steht nur wenige Zentimeter unterhalb der Leinwand, es ist ein sogenanntes «ultra short throw»- (oder «ultra short distance») Modell. Eine Montage an der Decke ist nicht nötig und Schattenspiele auf der Leinwand durch herumlaufende Personen gibt es auch keine mehr. Diese Technologie könnte den Videoprojektoren ein Comeback ermöglichen, die in den letzten Jahren für den Heimgebrauch etwas in Vergessenheit geraten sind, weil Fernsehgeräte mit grossen Bilddiagonalen immer günstiger wurden.
Deshalb drängte sich der Kauf eines «Beamers» immer weniger auf. Bis etwa 65-Zoll-Bild-Diagonalen hätten die meisten Displays einen «fairen» Preis, meint Luca Fontana von Digitec. Danach aber werde es pro zusätzlichem Zoll rasch teurer, so dass ab 85 Zoll (gut zwei Meter) Diagonale der Kauf eines Projektors attraktiv sein könne.
Laserlicht für ein langes Beamer-Leben
Wer mit dem Gedanken spielt, sein Heimkino mit einem Projektor aufzurüsten, sollte sich überlegen, ein Gerät zu kaufen, das einen Laser als Lichtquelle verwendet.
Die Vorteile
- Herkömmliche Beamer-Lampen (Xenon) haben nach etwa 3000 Betriebsstunden ihr Lebensende erreicht. Der Ersatz kostet schnell mehrere hundert Franken. Laserbeamer funktionieren gut und gerne 20'000 Stunden. Vor allem wer plant, sein Gerät täglich mehrere Stunden laufen zu lassen, fährt mit einem Laserprojektor trotz etwas höherer Anschaffungskosten wohl besser.
- Laserbeamer punkten meist mit deutlich besserer Lichtstärke. Die Einsteigermodelle bei Projektoren mit klassischen Lampen starten zumeist bei etwa 1000 Lumen. Bei Laserbeamer hingegen liefern bereits die günstigsten oft mindestens 3000 Lumen.
- Projektoren mit Laserlichtquelle ermöglichen einen wartungsfreien Betrieb und überraschen nicht durch plötzlichen Ausfall der Lampe.
Keine Gefahr bei Heimgeräten
Laserlicht kann gefährlich sein, weil es fast unendlich geradeaus hoch gerichtet strahlt. Dadurch treffen alle Strahlen parallel beim Auge auf die Netzhaut ein, was vergleichbar ist, wie wenn ein Bleistift ins Auge sausen würde.
Ab einer gewissen Helligkeit können Projektoren schädlich sein fürs Auge, wenn man direkt in die Linse schaut – unabhängig, ob das Licht von einer Halogenlampe oder einem Laser stammt. Professionelle Beamer mit hoher Lichtstärke dürfen deshalb teils nur mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen betrieben werden. Die Geräte für den Heimgebrauch fallen aber nicht in diese Kategorie.
Sendebezug: SRF 1 «Espresso», 24.1.2020, 08:15 Uhr