- Vorboten des Sturms Burglind sind in der Nacht auf Mittwoch über die Schweiz gefegt.
- Auf dem Pilatus wurden am Morgen Böen von bis zu 195 Kilometern pro Stunde gemessen. Das ist für den Pilatus ein neuer Rekord seit Messbeginn 1981.
- Die Appenzeller Bahn kündigte an, den Betrieb teils einzustellen. Der Flugverkehr in Zürich funktioniert normal.
Laut SRF Meteo bliesen die Winde auch im Flachland kräftig. Im Kanton Solothurn bei Welschenrohr Dünnern etwa betrug das Tempo 90 Kilometer pro Stunde. Auch Niederschläge zogen von Westen vor allem über den südlichen Teil des Landes. Über mögliche Sturmschäden war vorerst nichts bekannt.
Flughafen funktioniert normal
Sturm und Wind führten bereits zu Verkehrsbehinderungen: Die Appenzeller Bahn stellte wegen der noch erwarteten Winde den Betrieb zwischen Weissbad und Wasserauen vorläufig ein. Auf dem Streckenabschnitt werden Busse eingesetzt, wie die Bahnverkehrsinformation mitteilte. Auf dem Thunersee fahren keine Schiffe.
Im Kanton Zürich wurde die Strasse zwischen Dietlikon und Kloten in beide Richtungen gesperrt. Am Flughafen Zürich wurden Böenspitzen von rund 50 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf Anfrage sagt der Betreiber, dass Alarmstufe vier von sechs herrsche. Der Flugbetrieb sei deshalb aber nicht eingeschränkt, so Sprecherin Jasmin Bodmer.
Unwetterwarnung des Bundes
Für für weite Teile der Schweiz besteht eine Sturmwarnung der Gefahrenstufe 3 («erheblich»). Die Skala ist 5-stufig und reicht von «keine oder geringe Gefahr» bis zu «sehr grosse Gefahr». Es muss auf der Alpennordseite im Verlauf des Tages und auf den Alpengipfeln mit Sturmwinden und gar Orkanböen gerechnet werden.
Mehrere Kantonspolizeien formulierten Verhaltensempfehlungen. Sie raten der Bevölkerung, sich während des Sturms nicht im Wald aufzuhalten und lose Gegenstände festzubinden.
«Der eine oder andere Baum wird umfallen»
Gartenmöbel, Kindertrampoline und Mülltonnen sollten während des Sturms an einem geschützten Ort aufbewahrt oder festgezurrt werden, schreibt etwa die Kantonspolizei Zürich. Zudem sollen windanfällige Baugerüste und Abschrankungen gesichert werden.
Für Gaudenz Flury von SRF Meteo ist klar: «Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometer im Flachland kommen nicht allzu häufig vor.» Bei Winterstürmen könne das aber lokal ab und vorkommen. «Am Mittwoch kommen die Böen allerdings verbreitet vor.»
Mit «Lothar» 1999 und «Vivian» 1990 sei «Burglind» aber nicht zu vergleichen, so Flury. Diese hätten sehr grosse Waldschäden verursacht. «Das erwarten wir heute nicht.» Aber der eine oder andere Baum werde den starken Winden am Mittwoch nicht standhalten können, so der Experte.
Nicht in den Wald
Auch die Behörden von Schaffhausen und beider Basel geben Tipps. Sie empfehlen, sich während des Sturms nicht im Wald, am Waldrand oder am Rand von Gewässern aufzuhalten. Die Zürcher Polizei rät sogar grundsätzlich davon ab, sich in dieser Zeit ins Freie zu begeben.
Autobesitzern wird geraten, das Auto in einer Garage oder mit grossem Abstand zu hohen Bäumen zu parkieren. Bootsbesitzer sollen darauf achten, dass ihr Boot sicher belegt sei und auch die Blachen einem starken Wind standhalten.