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Panorama Die EU-Kommission nimmt spanische Fussball-Clubs ins Visier

Brüssel hat staatlichen Hilfen oder Bürgschaften für Fussballclubs den Kampf angesagt. Besonders im Fadenkreuz sind spanische Proficlubs. Statt in teure Transfers fliessen nun Millionenbeträge zurück an den Staat.

Sieben spanische Fussballclubs müssen dem Staat illegale Hilfen in Höhe von zusammen mindestens 48 Millionen Euro zurückzahlen. Das hat die EU-Kommission in einem Prüfverfahren entschieden.

Die Beihilfen für den FC Barcelona, Real Madrid, Valencia, Athletic Bilbao, Atlético Osasuna, Elche und Hercules verstiessen gegen EU-Recht und hätten den Vereinen einen unfairen Vorteil verschafft, entschied die Kommission. Deshalb müsse Spanien die Hilfen nunmehr zurückfordern.

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EU geht gegen spanischen Fussball vor
aus Info 3 vom 04.07.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 14 Sekunden.

Mit 20,4 Millionen Euro soll der Club in Valencia den grössten Brocken zurückgeben. Die Brüsseler Wettbewerbshüter beanstandeten Bürgschaften des staatseigenen Instituto Valenciano de Finanzas. Dank derer kamen die Vereine Valencia, Hercules und Elche trotz finanzieller Probleme an Darlehen. Hercules soll deshalb 6,1 und Elche 3,7 Millionen Euro zurückerstatten.

Bei Real Madrid geht es um einen Grundstückstausch mit der Stadt Madrid, aus dem der Verein den Prüfern zufolge einen Vorteil von 18,4 Millionen Euro zog. «Damit wurde Real Madrid ein ungerechtfertigter Vorteil gegenüber anderen Vereinen zuteil, den der Club jetzt zurückzahlen muss», erklärte die Behörde. Zudem habe der spanische Rekordmeister Real Madrid wie der FC Barcelona, Athletic Bilbao und Atlético Osasuna von 1990 bis 2015 von Steuervorteilen profitiert.

Die vier Vereine seien als «Organisationen ohne Erwerbszweck» eingestuft worden, weshalb ihre Gewinne um fünf Prozent niedriger besteuert wurden als die einer GmbH. Den genauen Betrag – zwischen null und fünf Millionen Euro pro Verein – müsse jetzt der spanische Staat bestimmen.

Wirtschaftsfaktor Fussball

«Profifussball ist eine Wirtschaftstätigkeit, bei der beträchtliche Summen im Spiel sind, und die staatliche Unterstützung muss mit den Regeln eines fairen Wettbewerbs vereinbar sein», betonte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. «Das war bei den hier untersuchten Subventionen nicht der Fall.»

Hingegen genehmigte die Kommission mehrere Beihilfen für niederländische Fussballclubs. Die finanzielle Unterstützung für die Clubs FC Den Bosch, MVV Maastricht, NEC Nijmegen und Willem II aus Tilburg sei korrekt gewesen, weil sie mit einem realistischen Plan zur Umstrukturierung der Vereine verbunden gewesen sei. Ein Grundstücksgeschäft zwischen der Stadt und dem PCV Eindhoven habe Marktbedingungen entsprochen und sei deshalb auch in Ordnung.

Vergleichbare Untersuchungen bei anderen Fussballclubs führe die Kommission derzeit nicht, sagte Behördensprecher Ricardo Cardoso.

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