Zum Inhalt springen

Header

Video
GB erlaubt Gen-Experimente an Embryos
Aus Tagesschau vom 01.02.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 25 Sekunden.
Inhalt

Panorama Grossbritannien lässt Gen-Manipulationen an Embryonen zu

Novum im Vereinigten Königreich: Erstmals in Europa dürfen Forscher in die DNA von Embryonen eingreifen und derart menschliche Erbinformationen verändern.

Audio
Grossbritannien auf dem Weg zum Designer-Baby?
aus Echo der Zeit vom 01.02.2016. Bild: Symbolbild Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 26 Sekunden.

Grossbritannien hat erstmals die Genmanipulation an Embryos zu Forschungszwecken erlaubt. Der entsprechende Antrag auf eine Ausweitung der bisherigen Forschungszulassung sei genehmigt worden, teilte die zuständige Behörde HFEA mit.

Der Antrag wurde von Kathy Niakan vom Francis Crick Institute in London gestellt und von der «Human Fertilisation and Embryology Authority» (HFEA) geprüft.

Niakan möchte die Entwicklung von Embryonen während der ersten sieben Tage nach der Befruchtung untersuchen. In dieser Zeit wird aus der befruchteten Eizelle eine als «Blastozyste» bezeichnete Struktur aus 200 bis 300 Zellen.

Wir möchten verstehen, welche Gene es braucht, damit aus einem Embryo ein gesundes Baby wird.
Autor: Kathy Niakan Wissenschafterin am Francis Crick Institute in London

Dies erklärte Niakan am 13. Januar gegenüber der BBC. Viele der Gene, die während der frühen Phase aktiv seien, kämen nur beim Menschen vor, so dass Tiermodelle nicht in Frage kämen.

Einpflanzen der Embryonen verboten

Die Zulassung betrifft die sogenannte CRISPR/Cas9-Methode, die es erlaubt, Gene im Erbgut gezielt auszuschalten. Auf diese Weise möchte Niakan die Funktion verschiedener Gene in zu Forschungszwecken gespendeten Embryos studieren.

In Grossbritannien sind Versuche an Embryos mit Genehmigung der HFEA legal, das Einpflanzen dieser Embryonen ist jedoch untersagt. Niakan betonte gegenüber der BBC, dass es entsprechend strenge Vorschriften gebe, die Experimente zur Erzeugung von Designer-Babys verbieten.

Die Manipulationen sind versuchsweise schon in China vorgenommen worden.
Legende: Die Manipulationen sind versuchsweise schon in China vorgenommen worden. Keystone

Ein erster Versuch, die CRISPR/Cas9-Methode an menschlichen Embryonen anzuwenden, wurde Anfang 2015 schon einmal in China unternommen. Bei der Machbarkeitsstudie ging es darum, einen Gendefekt zu reparieren.

Alte Debatte neu entfacht

Niakans Projekt befasst sich hingegen mit grundlegenden Fragestellungen über Genfunktionen im frühen Embryo. Sie hofft damit Basiswissen zu schaffen, das dabei hilft, Fehlgeburten zu reduzieren und die In-Vitro-Fertilisation zu verbessern.

Die Entscheidung der britischen Behörde dürfte die ethische Debatte über Genmanipulationen am Menschen weiter anheizen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel