Eine Tierversicherung ist dafür da, dass Krankheitsfälle oder grössere Operationen bei einem Haustier für die Besitzer nicht zum finanziellen Risiko werden. Doch Kundinnen und Kunden der grössten Schweizer Tierversicherung Epona warten seit Monaten auf die Rückerstattung ihrer Tierarztrechnungen.
Monatelang weder Geld noch Information
Eine Kundin aus dem Kanton Zürich, die jährlich rund 300 Franken Prämie zahlt, wartet seit Anfang August auf 1500 Franken. Bei einer Kundin aus Basel sind es acht Monate, die sie auf die Rückerstattung von 2000 Franken wartet. Dabei ist die Versicherung telefonisch und auch per E-Mail praktisch unerreichbar. Und beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» melden sich zig weitere Betroffene.
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Einige Kunden machen sich auch Sorgen: Was ist, wenn ihr Tier in nächster Zeit einen grösseren Eingriff benötigt? «Wenn eine grössere Operation ansteht, die schnell mal mehrere tausend Franken kostet, müsste ich ein halbes Jahr auf das Geld warten. Und das wird schwierig», meint eine Ostschweizer Kundin, die jährlich mehr als 500 Franken Prämie bezahlt. Gerade in Zeiten von Corona können viele so viel Geld nicht einfach locker aus dem Ärmel schütteln.
Wir entschuldigen uns aufrichtig für diese Verzögerungen.
Was ist los bei der grössten Schweizer Tierversicherung?
Die Genossenschaft mit rund 35 Angestellten entschuldigt sich bei ihren Kundinnen und Kunden. Verwaltungsrat-Vize-Präsident Markus Wyss ist sich bewusst, dass die Situation derzeit inakzeptabel ist: «Wir entschuldigen uns aufrichtig für diese Verzögerungen. Das ist uns wirklich sehr unangenehm.» Offenbar ist die Tierversicherung zu schnell gewachsen und hat veraltete IT-Systeme, bei denen zu viel noch von Hand abgewickelt werden muss.
Wie viele Kunden betroffen und wie viele Fälle noch offen sind, will Markus Wyss nicht verraten. Man habe nun aber Massnahmen getroffen: mehr Unterstützung für die Schaden-Abwicklung und die Einführung eines neuen IT-Systems.
Härtefälle werden innerhalb von drei Wochen bearbeitet
Wer wegen der grossen Verzögerungen bei Epona in finanzielle Schwierigkeiten gerate, könne das per E-Mail melden. Dann werde der Fall in zwei bis drei Wochen erledigt, verspricht Markus Wyss gegenüber «Espresso». Bis im März 2021 sollten zudem alle offenen Fälle gelöst sein und die Kunden ihr Geld erhalten haben.