- Im nordkalifornischen Weinbaugebiet Sonoma County richtet ein Buschbrand grossen Schaden an. Schon 6470 Hektaren Land stehen in Flammen.
- Auch im Süden wüten mehrere Feuer. Weil hier das Gebiet dicht besiedelt ist, müssen zigtausende Menschen ihre Häuser verlassen.
Im nordkalifornischen Sonoma County seien mindestens 49 Gebäude zerstört worden, wie die zuständige Feuerwehr am Donnerstagabend (Ortszeit) berichtete. Bei abflauenden Winden ist es den vielen hundert Feuerwehrleuten aber gelungen, die Flammen wenigstens zu fünf Prozent einzudämmen. Diese haben indessen 64 Quadratkilometer Land erfasst.
Im Süden Kaliforniens bedrohen Buschfeuer eine dicht besiedelte Region mit 10'000 Gebäuden. Wegen des sogenannten «Tick»-Feuers rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles sind 50'000 Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Die Flammen hätten bereits eine Fläche von 16 Quadratkilometern verbrannt, so die Behörden.
Brandursache unklar
In Nordkalifornien hatten starke Winde das Feuer in der Nacht zum Donnerstag rasch verbreitet. Der Brand tobte in der Nähe des Ortes Geyserville, ein beliebtes Ausflugsziel, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco.
In dem Sonoma-Bezirk, bekannt vor allem als Weinbaugebiet, hatte die Polizei rund 2000 Einwohner aufgefordert, die Gefahrenzone rasch zu verlassen. Berichte über Verletzte, Tote oder vermisste Anwohner gab es nicht. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar.
Bei warmen Temperaturen und extremer Trockenheit frass sich das sogenannte «Kincade»-Feuer durch hügeliges, schwer zugängliches Hinterland. Es bedrohte aber auch die Ortschaft Geyserville und andere Siedlungen, darunter viele Weingüter.
Strom vorsorglich abgeschaltet
Wegen erhöhter Waldbrandgefahr hatte der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) seit Mittwoch in Teilen Nordkaliforniens den Strom abgeschaltet, auch im Bezirk Sonoma. Bis zu 179'000 Kunden waren zeitweise von den Blackouts betroffen. Nach Angaben des Unternehmens sollte bis Freitagabend die Versorgung wieder hergestellt werden.
Der tödliche Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete.
Auch 2017 war für Nordkalifornien wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. In den Weinregionen um Sonoma und Napa hatten mehrere Buschbrände im Oktober vor zwei Jahren fast 6000 Gebäude zerstört. 44 Menschen starben, zeitweise waren 100'000 Anwohner vor den Flammen auf der Flucht.