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Kuriosität aus Rheinfelden Crevetten aus der Schweiz – ja, das gibt es

Fast 10 Jahre lang hat die Aufbauarbeit gedauert: Nun endlich beginnt die grösste Crevettenfarm Europas zu produzieren.

Man glaubt es kaum, aber die Crevettenfarm steht in Rheinfelden auf dem Gelände der Schweizer Salinen AG. Dort, wo Salz aus dem Boden geholt wird. Warum aber steht die Swiss Shrimp AG gerade dort?

Die Schweizer Salinen boten sich aufgrund unserer Ressourcen-Bedürfnisse an.
Autor: Rafael Waber Swiss Shrimp AG

Die Antwort ist so banal wie zentral: 28-grädiges Wasser ist der Hauptgrund, wieso die erste geschlossene Salzwasser-Shrimp-Anlage der Schweiz neben eine Salzproduktion gebaut wurde. Bei der Salzherstellung fällt nämlich Abwärme an.

Deshalb sei Rheinfelden der perfekte Standort, sagt Rafael Waber, Chef der Swiss Shrimp: «Eine Shrimpfarm in unserer Dimension benötigt Fläche und Wärme. Dies wenn möglich aus erneuerbarer Quelle. Zudem benötigt der Betrieb Salz.» Die Schweizer Salinen AG würden sich aufgrund dieser Ressourcen, welche hier eingesetzt würden, anerbieten.

Abwärme nachhaltig nutzen

Jahrelang suchten Waber und seine Mitgründer nach einem idealen Standort für ihre Shrimp-Farm. Zur gleichen Zeit auf der Suche nach einem Partner war der Geschäftsführer der Schweizer Salinen AG, Urs Hofmeier, weil er Abwärme zu verschenken hatte. «Wir wollten diese Abwärme nachhaltig nützen und nicht einfach in den Rhein einleiten, sprich: einen Kühlturm bauen», erklärt Hofmeier. Aus diesem Grund seien die Salinen auf die Swiss Shrimp AG gestossen, die gleich nachhaltig ihre Crevetten produzieren wollten und unsere Abwärme damit nützen konnten.

Die Schweizer Crevetten haben viele Vorteile gegenüber Importware.
Autor: Michael Bösch Umweltingenieur

Bei Umweltfachleuten kommt die Zusammenarbeit gut an. So beispielsweise bei Umweltingenieur Michael Bösch. Heute würden 9000 Tonnen Shrimps importiert. Die Schweizer Garnelen hätten viele Vorteile gegenüber dieser Importware. Es würden keine Antibiotika benötigt und es gebe keine Überdüngung der Gewässer, betonte Bösch. «Natürlich ist auch Landverbrauch sehr gering.»

Die Halle der Swiss Shrimp mit ihren 16 Becken ist in etwa so gross wie ein Fussballfeld. In der Halle ist es warm, die Luft leicht salzhaltig, kein Fischgeruch. 60 Tonnen Shrimps können hier pro Jahr produziert werden. Ohne die Abwärme aus den Salinen wäre das Projekt kaum je flügge geworden, sagt Bösch. «Wenn man die Anlage konventionell, also mit Erdöl oder mit Gas beheizen würde, dann würde die Rechnung weder wirtschaftlich noch ökologisch aufgehen.»

Trotz hohem Preis sind die Macher zuversichtlich

Die Schweizer Crevetten sind teuer: 100 Franken kostet ein Kilogramm, doppelt so viel wie importierte Crevetten. Swiss Shrimp-Geschäftsführer Waber glaubt, man werde trotzdem erfolgreich sein. Weil hier in der Schweiz Crevetten aufgezüchtet würden, hätte man hier die Möglichkeit, Shrimps im Wasser leben zu lassen und erst zu ernten, wenn eine Bestellung eingegangen sei. «Das ist ein grosser Unterschied, den wir uns erlauben können, weil wir kurze Transportwege haben.»

Noch sind die Shrimps winzig, die im Wasser herum plantschen. In sechs Monaten werden sie erstmals auf Schweizer Tellern liegen – fast zehn Jahre, nachdem sich die Initianten die Idee in den Kopf gesetzt hatten.

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